Geschichtliches zum 1. SC Anhalt (Teil 9)

zusammengetragen von Manfred Hardt

Saison 1990/91

Im Sommer 1990 fusionierten Lok Stahlbau Dessau und Lok Roßlau. Die neue Bezeichnung war ESU Dessau/ Roßlau (Eisenbahner-Schach-Union).
Ein Dessauer Einladungsturnier fand in der Zeit vom 5. − 9. September 1990 im Lok-Stahlbau-Sportzentrum statt. Daran nahmen auch Schachfreunde vom ESV 1927 aus Dessaus Partnerstadt Ludwigshafen teil.
Erstmalig wurde um die Männer-Landesmeisterschaft von Sachsen-Anhalt in Halle-Neustadt gespielt. Den Landesmeistertitel gewann Harald Darius (USC Magdeburg). Von uns konnten sich noch keine Spieler im Vorderfeld platzieren. Unser Harald Matthey wurde aber Landesmeister im Schnellschach.
In dieser Saison gelang der 1. ESU- Mannschaft souverän der Aufstieg in die Landesliga unseres Bundeslandes.
Unsere ESU Dessau/Roßlau erreichte dann die Zwischenrunde der Deutschen Pokalmannschafts - Meisterschaft. Ein Spielort war Braunschweig. Durch die bessere Wertung wurden die Braunschweiger SF besiegt (2:2 [7:3]). Die Teilnahme an der deutschen Pokal-Endrunde verfehlte unser Team aber durch eine 1:3-Niederlage gegen den Oberligaspitzenreiter SV Erfurt West. Damit spielten 8 Mannschaften ohne unsere ESU weiter um den Gewinn des deutschen Pokals.
Etliche Schachfreunde nahmen an Turnieren im vereinigten Deutschland teil. So kam es zu einem Städtevergleich Roßlau mit der Partnerstadt Ibbenbüren und an Turnieren in Hamburg, Wuppertal und Nürnberg beteiligten sich ebenfalls ESU-Spieler.

Bei der Saison 1991/92 beschränke ich mich beim Rückblick erneut auf den Männerbereich:

Hochmotiviert ging die ESU als Aufsteiger zur Landesliga in die neue Spielzeit, denn ein bisher utopisches Ziel winkte mit der 2. Bundesliga.
Nach 4 Runden hatte unsere Spielvereinigung 7:1 Punkte erreicht. SV Börde Magdeburg und SV 67 Halle-Neustadt als härteste Konkurrenten büßten schon Boden ein. Der ESU gelang dann eine beeindruckende Siegesserie von 8:0 Punkten. So reichte im letzten Spiel gegen den Abstiegskandidaten BV Buna Schkopau bereits ein Unentschieden für den erstmaligen Gewinn des Landesmeistertitels.
Bereits eine Woche nach dem Schkopauer Spiel kämpften die Landesmeister von Thüringen und Sachsen-Anhalt um einen Platz in der 2. Bundesliga. Der Gegner unserer ESU Greika Greiz hatte in der damaligen DDR-Oberliga einen klangvollen Namen. Bis auf Großmeister Lutz Espig war der Stamm der Mannschaft noch zusammen geblieben. Leider stand Christian Karasek, einer der bisherigen Leistungsträger der ESU, für diesen Kampf nicht zur Verfügung.
Nach zwei Stunden gab es die ersten Punkteteilungen. Am 1. Brett gelang Dirk Winterfeld gegen den prominenten Thomas Espig ein Remis! Ebenfalls teilten die Punkte mit ihren Gegnern Hendrik Altmann am 4. sowie Klaus Hanisch am 8.Brett. Dann brachte Roland Katz mit seiner besten Saisonleistung die ESU in Führung! Danach überlistete unser Herbert Karasek seinen Gegner. Schließlich riskierten Harald Matthey, Rainer Erler und Toralf Rensch aus begreiflichen
Gründen nicht mehr viel und einigten sich mit ihren Gegnern auf Remis. Mit diesem 5:3-Sieg hatte unsere ESU den Aufstieg zur 2. Bundesliga erkämpft!
Bei den Landesmeisterschaften der Männer in Magdeburg kamen von unserer ESU Harald Matthey auf den 5., Hans Kielstein auf den 17. und Herbert Karasek auf den 18. Platz. Landesmeister wurde Mike Stolz vor Holger Pröhl.

Saison 1992/93

Unsere 1. Männermannschaft der ESU wurde der Gruppe Ost der 2. Bundesliga zu-geordnet. Sie traf als Neuling dort auf solche renommierte Mannschaften wie Buna Halle, Grundig Nürnberg, Bayern München II, ESV Lok Leipzig-Mitte und ESV Lok Chemnitz. Neben den bekannten ehemaligen Lok-Stahlbau-Spielern gehörten nun auch dem Team Rainer Erler, Herbert Karasek, Roland Katz und der 13jährige Alexander Naumann, der vom SV Wolfen-Nord kam, an. Er nahm bereits an mehreren Jugendweltmeisterschaften teil. Auch mit dem Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften der AK U 15 wies Alex auf sein großesTalent hin.
Hinzu kam noch der spielstarke 31jährige Ralf Schöne, der davor für Empor Berlin in der 1. Bundesliga spielte. Ralf war uns schon vom Schülerschach her bekannt. Damals startete er für Potsdam (Übungsleiter Jäger). Jetzt sollte er bei unserer ESU am Spitzenbrett spielen. Trotz dieser Verstärkungen konnte der Abstieg aus der 2. BL in die Oberliga letztendlich nicht verhindert werden.
Die 2. und 3. Mannschaft gehörten der Bezirksliga Dessau an. Ich möchte nur an einige Schachfreunde erinnern, die in diesen Teams am Brett saßen und nicht mehr zu unserem heutigen Verein im Jahr 2005 gehören: Rainer Friedrich, Michal Thom, Matthias Bäsken, Tobias Falkenberg, Oliver Mirschinka, Dr. Walter Höhm und Sohn Stefan, Roland Ditz, Toralf Rensch, Oliver Jentsch, Bodo Rambowsky, Wolfgang Lübeck, Harald Bartzen, Steffen Vogel, Hans-Jürgen Schubert und Martin Abendroth.
Der 2. ESU-Mannschaft gelang der Aufstieg in die Landesliga. In der nächsten Saison spielte sogar hier Holger Pröhl am 1. Brett.
Bei der Landeseinzelmeisterschaft 1993 kamen Harald Matthey auf den 3., Roland Katz auf den 10. und Michael Oswald auf den 20. Platz. Mike Stolz wurde vor Roman Slobodjan Landesmeister.
Inzwischen hatte Roland Ditz die Leitung der ESU Dessau/Roßlau e. V. übernommen.
Davor war ich viele Jahre Leiter der Sektion Schach von Lok Stahlbau gewesen.

Exkurs: AG Schach am Fürst-Franz-Gymnasium (2. Gymnasium)

Nachdem ich zu Beginn des Jahres 1993 in den Vorruhestand ging, begann ich mit dem Aufbau einer neuen AG Schach am 2. Gymnasium in Dessau-Ziebigk. Sie wurde relativ gut besucht. Herr Simon als Schulleiter und der Sportlehrer Heinrich unterstützten die Belange der AG sehr. Erfreulich ist, dass von der großen Zahl der ehemaligen AG-Teilnehmer noch Christian Schindler und Fabian Udet dem 1. SC Anhalt angehören. Am 9.7. 1997 habe ich die letzte AG-Veranstaltung an dieser Schule durchgeführt. Dankenswerterweise übernahm unser Michael Oswald auch diese AG.
Am 25. Juni 1993 verstarb der verdienstvolle Herbert Karasek an einer heimtückischen Krankheit. Ein großer Verlust für unseren Verein! Herbert spielte mit großer Leidenschaft Schach. Ich erinnere mich noch daran, dass er seine letzte Einzelmeisterschaft des Schachbezirkes Dessau in Köthen mitspielte, obwohl er schon von seiner schweren Krankheit gekennzeichnet war. So hatte er Partien im Liegen gespielt, weil ihm das Sitzen schwer fiel!

Saison 1993/94

In dieser Spielzeit wurde die Fusion vom SV Wolfen-Nord, der TSG Wittenberg und der ESU Dessau/Roßlau vorbereitet unter der zeitweiligen, irritierenden Bezeichnung "Schachsport in Anhalt". Dabei gehörten Wittenberg und Wolfen niemals zu Anhalt. Peinlich für uns alle! Nun besaß der Riesenverein allein 23 Mannschaften im Erwachsenenbereich! Am 17. 12. 1993 wurde dann dieser Verein unter der unglücklich gewählten Bezeichnung "1. Schachclub Anhalt" gegründet. Es konnte also passieren: "Wo spielst du?" Antwort: "Ich bin Mitglied der XVII. Mannschaft vom 1. SC Anhalt."
Präsident wurde Uwe Ritter, der auch als Sponsor sich verdient machte. Weiter mussten im 1. SC Anhalt und seinen Abteilungen 9 Funktionen besetzt werden. Jörg Pachow agierte als Trainer. Stützpunktleiter erhielten die Abteilungen in Wolfen-Nord, Wittenberg und Dessau.
Die ESU Dessau/Roßlau wurde als Liga-Absteiger der Oberliga Ost, Staffel A, zugeordnet. Inzwischen hatte sich das Team durch die IM Vitezslav Priehoda (Slowakei), Jörg Pachow, FM Ladislav Salai (Slowakei) und Steffen Studeny verstärkt.
So konnte die Zielstellung nur sein, wieder in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Bis zum Schluss wurde der Vorsprung zum Tabellenzweiten USV Halle II auf 5 Punkte ausgebaut und ganz souverän die Zugehörigkeit zur 2.Bundesliga gesichert. Der direkte Vergleich gegen USV II gewann der 1. SC Anhalt mit 5:3.
Alexander Naumann und Steffen Studeny spielten remis. ...
Besonders Ladislav Salai war am 5. Brett sehr erfolgreich. Er wies eine Serie von 5 Siegen in Folge auf! Am Rande sei erwähnt, dass er 1976 und 1977 das Schülerturnier im uns vertrauten slowakischen Omastina gewann. Ladislav spielte damals für einen Verein, der in der Stadt Martin beheimatet war.
An diesem Spieltag hatte ESU eine Doppelrunde auszutragen, da wegen eines Verkehrsunfalls das Spiel in Magdeburg ausfiel. Das Nachholspiel gegen USC Magdeburg II wurde mit 5,5:2,5 gewonnen. Die Siege von Naumann, Salai und Hanisch ergänzten die Remisen von Priehoda, Pachow, Matthey, Winterfeld und Studeny.
Mit 17:1 Mannschaftspunkten gelang der 2. ESU - Vertretung um Rainer Erler in der Landesliga ein Start -Ziel-Sieg, der in die Oberliga führte. Grün-Weiß Piesteritz wurde Zweiter. Für die ESU spielten Roland Katz, René David, Christian Karasek, Holger Pröhl, Toralf Rensch, Detlef Büch, Wolfgang Lübeck, Oliver Jentsch und Tobias Falkenberg.
Noch etwas zu unserer 3. Männermannschaft. Sie spielte damals in der Landesklasse im Mittelfeld mit Rainer Friedrich, Oliver Mirschinka, Ralf Schubert, Martin Abendroth, Matthias Bäsken, Hans Kielstein, Steffen Vogel und Manfred Hardt.
Auf die vielen Turniere bis zur Teilnahme an deutschen und Weltmeisterschaften im Nachwuchsbereich soll in diesem Rahmen nicht näher eingegangen werden.
Etliche Schachfreunde nutzten die Gelegenheit, um an Einladungsturnieren in der Slowakei teilzunehmen. Hier trafen sie auch auf Spieler der Meisterklasse.

Zurück zum Schachgeschehen im Kreis und Bezirk:

Rainer Erler wurde im "Tannenheger" Kreismeister. Er holte 7 Punkte aus 9 Runden und verwies Harald Matthey, Roland Katz und Siegfried Bertz auf die Plätze.
Die III. Einzelmeisterschaft des Schachbezirkes Dessau wurde im März/April 1994 in einem Hotel in Köthen mit 18 Spielern ausgetragen. Den Titel errang der junge Alexander Naumann. Dirk Winterfeld kam auf den 6. Platz. Hans Kielstein wurde Seniorenmeister (alle ESU Dessau/Roßlau).
Alexander Naumann gewann danach mit seinen 14 Jahren auch den Landesmeister-Titel der Männer. In der Schlussrunde rang er Titelverteidiger Harald Darius nieder. Damit hatte sich Alexander für die Deutschen Einzelmeisterschaften qualifiziert.

Exkurs:

Die Einzelmeisterschaften des Schachbezirkes Dessau wurden neben Köthen oft im Haus, das zum Dessauer Einheit - Sportplatz in der Nähe der Mulde gehörte, etliche Male ausgetragen. Der Raum in der 1. Etage diente auch der Austragung von Bundesligakämpfen. Wesentlich bessere Bedingungen bot später das "ASTRON-Hotel" (früher "Holiday Inn") in der Zerbster Straße.
Am 25.6. 1994 fand das "Herbert-Karasek-Gedenkturnier" aus Anlass seines 1. Todestages im ehemaligen Institut für Impfstoffe am Bahnhof statt. Es wurden 9 Runden, in der jeder Spieler 15 Minuten Bedenkzeit für eine Partie hatte, gespielt.
Herberts Lebensgefährtin Ilse Ziegner unterstützte nicht nur hier sehr die Turnierorganisation. Wer erinnert sich noch an die schmackhaften kalten Büfetts, die sie für die Bundesligakämpfe vorbereitete? Leider ist sie 1999 im frühen Alter von 60 Jahren verstorben.

Nun wieder zu unseren jüngeren Schachspielern:

Die Nachwuchseinzelmeisterschaften des Schachbezirkes Dessau fanden im Januar 1994 in Bad Schmiedeberg statt. In der AK U 20 (unter 20) errang unser Oliver Jentsch den Titel. Auch Ralf Schubert konnte sich mit seinem 3.Platz in der AK 15, obwohl er damit seinen Titel nicht verteidigen konnte, für die Landesmeisterschaft qualifizieren.

Noch zum Schülerschach: Seit der Fusion von Lok Stahlbau Dessau mit Lok Roßlau im Sommer 1990 hatten wir im Nachwuchsbereich doch eine recht breite Basis: Ernst Karasek betreute Schüler in der Roßlauer Bietheschule. Michael Oswald war an der 3. Sekundarschule und an der Grundschule in der Mauerschule tätig. Ich kümmerte mich um den Schachnachwuchs am 2. Gymnasium in Dessau - Ziebigk (Fürst-Franz- Gymnasium, frühere 24. OS mit Schachtradition).

Saison 1994/95

Der 1. Schachclub Anhalt hatte sich für die Kämpfe in der 2. Bundesliga noch durch Michael Konopka, Vitalij Golod, Volker Meyer, Holger Pröhl im Vergleich zum Vorjahr weiter verstärkt. Der Verein wurde in die Gruppe Ost der 2. Bundesliga eingegliedert.
Es wird berichtet, dass unsere 1. Mannschaft zum ersten Auswärtsspiel in Griesheim antreten musste. Da Ladislav Salai verhindert war, musste der sehr zukunftsträchtige 15jährige Alexander Naumann am 1. Brett spielen. Er trotzte seinem hochkarätigen ukrainischen Gegner ein Remis ab. An den Brettern 3 bis 6 gewannen Michael Konopka, Harald Matthey, Volker Meier und Jörg Pachow. Damit wurde Griesheim mit 4,5:3,5 besiegt. ... In der 6. Runde gab es bei der ETG Frankfurt/Main ein 4:4.
Am Saisonende belegte der 1. SC Anhalt als Aufsteiger einen ausgezeichneten 4. Platz. Mit 12:6 Punkten lag das Team nur 2 Punkte hinter dem Aufsteiger SC Bamberg. Besonders erfolgreich spielten Volker Meier (7,5 Punkte aus 9 Partien), Michael Konopka (5,5/7), Jörg Pachow (5,5/9) und Holger Pröhl (5/9). Der 16jährige Alexander Naumann, der zu den größten Schachtalenten Deutschlands gehörte, erzielte 4 Punkte aus 9 Partien gegen hochkarätige Konkurrenz ( davon drei Großmeister, z. B. IGM Dr. Helmut Pfleger, Bamberg).
Ich verwende Auszüge von sehr detailgetreuen, fachkundigen Berichten, die in der MZ von Roland Katz damals veröffentlicht wurden.
Aus dem Abschneiden der 1. Mannschaft in der 2. BL wurde das Ziel für die Saison 1995/96 abgeleitet: Aufstieg in die 1. BL! Verstärken konnte sich das Team noch durch den IGM Burkhard Malich aus Halle und IM Viteszlav Priehoda aus der Slowakei, der bereits schon zwei Jahre unserem Verein angehörte.
Die 2. Mannschaft spielte in der Oberliga. Mit Viteszlav Priehoda, René David, Michael Oswald, Roland Katz, Dirk Winterfeld, Thomas Pröhl, Ralf Mohrmann und Klaus Hanisch wurde bei Jenapharm ein 4:4 erzielt. Der Start mit 9:1 Punkten war glänzend. Dann kam der 2:6-Einbruch gegen den Gast USV Halle II. Dadurch übernahmen Kassel und Glas Jena die Führung. Am Ende reichte es für unsere 2. Mannschaft nicht für den Aufstieg in die 2. BL.
In der Landesliga wurde der 1. SC Anhalt von der 3. Mannschaft vertreten. Die Namen von Maik Hartwig, Jörg Bauer und Detlef Büch tauchten später in der Oberliga auf.
Es soll an dieser Stelle an unseren Schachfreund Peter Pyka erinnert werden. Er starb viel zu früh am 20.7. 1995 im Alter von nur 40 Jahren. Kurz davor hatte er noch ein Vereinsturnier gewonnen.
Unser Harald Matthey wurde erneut Kreismeister vor Rainer Erler und Roland Katz. "Altmeister" Rudi Fischers 4. Platz ist besonders hervorzuheben (alle 1. SC Anhalt).

Ein kurzer Blick in unseren Nachwuchsbereich:

Als Übungsleiter arbeiteten Ernst Karasek und Manfred Thiele, Michael Oswald und ich. In dieser Saison mussten unser Team der AK U11 als Anfänger in der Landesliga noch Niederlagen hinnehmen. ...

Saison 1995/96

Zunächst zur 2. Bundesliga:

Mit 7:3 Punkten lag unser 1. SC Anhalt auf dem 2. Rang und hatte die 1. BL im Blickfeld. Den 1. Platz behauptete aber der spätere Aufsteiger SV Erfurt-West ohne Minuspunkt. Es folgte dann ein 5:3-Sieg bei ETG Frankfurt/Main. Im März 1996 empfing dann der 1. SC Anhalt im Hotel "Astron" die uns schon bekannte Mannschaft vom SV Griesheim. Mit 5,5:2,5 wurden die Hessen geschlagen. Besonders schön gewann Michael Konopka. Mit 6,5 Punkten aus 7 Runden war zunächst dieser tschechische Internationale Meister der erfolgreichste der gesamten Staffel! Auch der Slowake V. Priehoda erzielte ein sehr gutes Resultat (6/7). So konnte der 1. SC Anhalt sogar auf den Einsatz des formschwachen IGM Burkhard Malich verzichten. Das in der letzten Runde manipulierte 4:4 gegen Erfurt hatte noch ein unschönes Nachspiel. Die 2. Mannschaft besaß in der Oberliga ebenfalls ein 7:3-Punktekonto. Dann wurde im Gebäude am Paul-Greifzu-Stadion gegen Tabellenführer Gohlis Leipzig mit 3,5:4,5 verloren. Die Leipziger errangen später den Staffelsieg.

Zum Schachnachwuchs (Nachtrag von der ESU):

Bereits in dieser Spielzeit hatten sich unsere Schüler der U 11 erheblich gesteigert. Mit acht Siegen und drei Unentschieden kam die Mannschaft auf den 2. Platz. Meister wurde der Favorit Wittenberg. Es spielten für Dessau/Roßlau Carsten Wenger, Frank Dähne, Sören Stritzel und Sebastian Tuchen. In der 2. Mannschaft von der ESU Dessau/ Roßlau saßen Ariane Wachholz, Fabian Schwabe, Nick Küster und Nicky Lange an den Brettern. Im B-Finale wurde der 9. Platz belegt.
Bei der Deutschen Meisterschaft der U 9 in Naumburg gewann Sachsen-Anhalts Landesmeister Carsten Wenger von der ESU Dessau/Roßlau die Silbermedaille bei 67 Startern. Ein herausragender Erfolg auch für seinen Übungsleiter Michael Oswald!

Wieder zu den Männern:

Lokalderbys sind immer etwas Besonderes. Zum Spitzenspiel in der Landesklasse empfing 1. SC Anhalt V. den Aufsteiger SK Dessau 93. Sieben Partien endeten remis. Toralf Rensch (SK 93) gewann gegen Rudi Fischer und sorgte für den 4,5:3,5-Endstand für seinen Verein. Damit hatte sich SK 93 vorzeitig den Aufstieg zur Landesliga gesichert.
Beim Turnier um die Kreiseinzelmeisterschaft gab es eine Wachablösung für Matthey, Erler und Katz. Simon Spreng, der aus Bayern kam, gewann ungeschlagen mit 7,5 Punkten aus 9 Runden. Allerdings wurde Harald Matthey (1. SC Anhalt), der den 2. Platz belegte, erneut Kreismeister, da Simon nicht Mitglied im Landesschachverband war. Auf den Plätzen folgten Roland Katz und Rainer Friedrich (beide 1. SC Anhalt) vor Toralf Rensch, der für SK Dessau 93 startete.

Saison 1996/97

Neuer Kreismeister wurde unser Rainer Erler mit seinem 2. Platz. Das Turnier aber gewann Roland Katz, der für seinen ehemaligen Heimatverein SC Hohenleipisch (Niederlausitz) antrat. Michael Oswald kam auf den 3. Platz.
Am 9.7. 97 führte ich meinen letzten Übungsnachmittag am 2. Gymnasium durch. Dankenswerterweise übernahm danach Michael Oswald diese AG.

Zu Saisonbeginn offenbarte sich die gewaltige Schrumpfung des ehemaligen Großvereins 1. SC Anhalt. Hauptursache dafür ist der Ausfall eines Hauptsponsors. Die ehemaligen Abteilungen Wolfen - Nord und Bad Schmiedeberg gingen wieder eigene Wege. Nun beschränkt sich der 1. SC auf einen kleinen Teil des historischen Anhalts.

Am härtesten traf es unsere 1. Mannschaft, die noch in der 2. Bundesliga spielte. So musste sie auf die beiden hoffnungsvollen Nachwuchsspieler Alexander Naumann und Holger Pröhl, die später Internationale Meister wurden, verzichten. Beide wechselten zum USC Magdeburg (1. BL). Weiter standen auch nicht mehr die Leistungsträger Konopka und Priehoda zur Verfügung. Auch Großmeister Burkhard Malich schied aus dem Team aus. So sah unsere neue 1. Mannschaft in Brettfolge aus: Harald Matthey, Volker Meyer, Rainer Erler, Steffen Studeny, Dirk Winterfeld, Ralf Schubert, Detlef Büch, Maik Hartwig.
Trotz der vielen Abgänge nahmen in dieser Saison für den 1. SC Anhalt noch sieben Männermannschaften an den Punktspielen teil. An dieser Stelle soll denen besonders gedankt werden, die als Mannschaftsführer fungierten: Harald Matthey, Michael Oswald, Torsten Vollmar, Roland Ditz und Manfred Thiele.
Michael kümmerte sich sogar um mehrere Teams.

Exkurs: Über unseren Schachfreund Helmut Hartmann aus Wittenberg wurde bereits berichtet. An dieser Stelle soll daran erinnert werden, dass er wie seine Frau Heidel immer noch ihre Ehrenmitgliedschaften in unserem Verein aufgrund ihrer großen Verdienste besaßen.

Saison 1997/98

Unserer 1. Mannschaft musste, es war nicht anderes zu erwarten, die 2. Bundesliga verlassen.

Bei der Kreiseinzelmeisterschaft fing kurz vor Toresschluss Harald Matthey noch den führenden Michael Oswald ab. Harald gewann diese entscheidende Partie und holte sich erneut den Titel. Rainer Erler wurde 5. und Rudi Fischer 6. (alle 1. SC Anhalt).

Unsere Sektion Schach mal anders: Der 1. SC Anhalt fuhr mit dem MS "Klabautermann" auf der Elbe. Schön, dass auch die Ehepartner mit von der Partie waren. Solche Veranstaltungen fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Dann wurde es wieder ernst:

Wir trauern um den "Tannenheger", der unser Trainings -und Spiellokal war. In der Nacht vom 19. zum 20. Juni 1998 brannte das Gebäude an der Mulde ab. Eigentlich war es die Vereinsgaststätte der Fußballer vom FC Anhalt. Es entstand am Objekt Totalschaden. Wir hatten hier viele Wettkämpfe bestritten. Bei der Kreiseinzelmeisterschaft ging es manchmal ziemlich eng auch räumlich zu. So manchen gemütlichen Abend verbrachten wir hier mit Schach und Bier.
Wer erinnert sich noch an die niveauvollen Trainingsabende mit dem IGM und heutigen Nationaltrainer Uwe Bönsch, die am Anfang eine große Resonanz fanden? Leider nahmen später immer weniger Schachfreunde diese wertvolle Trainingsmöglichkeit wahr.
Kurz vor Weihnachten 1999 wurde dann das Richtfest von der neuen Vereinsgaststätte "Tannenheger" gefeiert. Inzwischen haben wir uns hier sehr gut eingelebt, da im zunehmenden Maße unsere Wünsche erfüllt wurden. Es haben sich hier auch unsere Spielbedingungen verbessert.

Saison 1998/99

Die Oberliga-Saison begann für unsere 1. Mannschaft mit einem Debakel. In Dresden verlor der 1. SC Anhalt 2:6 gegen den Aufsteiger BSW! Nur Jörg Bauer gewann. Rainer Erler und Maik Hartwig spielten remis. Waren wir schon ein Abstiegsaspirant? Dann erholte sich die Mannschaft (6:2 Punkte). Es folgten Niederlagen gegen Gera-Liebschwitz (1,5:6,5) und Jenapharm (3,5:4,5). Danach wurde gegen die sonst so spielstarke 2. Mannschaft des Dresdener SC mit 4,5:3,5 überraschend gewonnen. 7 Partien endeten remis. Den entscheidenden Siegpunkt holte Ralf Schubert. Die 4 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz reichten am Ende für den Klassenerhalt.
Die 2. Mannschaft vom 1. SC Anhalt verspielte in der Landeklasse bereits in der 6. von 9 Runden durch eine 3:5-Niederlage gegen Chemie Wolfen die Aufstiegschancen für die Landesliga ( Sven Schäfer, Michael Oswald, Detlef Büch, Christian Schindler, Klaus Hanisch, Rudi Fischer, Stephan Skupin u.a.).
Zu unserer 3. Mannschaft gehörten Lars Horvat, Stephan Gruß, Wolfram Fürich, Torsten Vollmar, Uwe Ritter, Falk Mylich u.a.
Harald Matthey sichertet sich bereits in der vorletzten Runde erneut den Kreismeistertitel.
Das Rathauscenter verdient für die Popularisierung des Schachs ein Lob. So konnten dort im Januar 1999 die drei Dessauer Vereine auch nicht organisierten Spielern die Möglichkeit bieten, an Blitz- und Schnellschach-Turnieren teilzunehmen. Die Sichtwerbung war schon beeindruckend.
In diesem Rahmen spielte der Junioren-Weltmeister von 1995 Roman Slobodjan (USC Magdeburg) gegen 25 Gegner simultan. Sven Grüner ( 13 Jahre, SF Bad Schmiedeberg) siegte als Einziger. Rudi Fischer (1. SC Anhalt) remisierte.

Bei den Schülern wurden immer mehr die Namen von Christian Schindler und Carsten Wenger genannt. So gewann beim Anhaltcup in Wolfen Christian in der U 15 mit 5 Punkten aus 5 Runden!

Saison 1999/00

Bei der Landeseinzelmeisterschaft der Senioren in Magdeburg kam ich überraschenderweise auf den 2. Platz. Dadurch erhielt ich eine Einladung für die 9. Deutsche Senioren-Mannschaftsmeisterschaft im Steigenberger Exprix Hotel in Halle-Neustadt. Ich spielte in der 3. Mannschaft (4 Spieler) von Sachsen-Anhalt. Bei 30 Mannschaften belegten wir den 24. Platz. Mit meinen 2,5 Punkten aus 7 Partien war nicht nur ich unzufrieden.

Erleichterung für unsere 1. Mannschaft: Es gelingt, die Oberliga zu halten. In der vorletzten Runde wurden mit dem 4,5:3,5-Sieg gegen TUS Coswig die dazu benötigten Punkte geholt. Die folgende 2,5:5,5-Niederlage gegen SV Liebschwitz fiel nicht mehr ins Gewicht.
Die 2. Mannschaft bleibt in der Landesklasse! Beim Vizemeister der Bezirksoberliga SV Blau-Rot Pratau wurde das Relegationsspiel 4,5:3,5 gewonnen. Es siegten Torsten Vollmar, Uwe Ritter und Klaus Hanisch. Remis spielten Sven Schäfer, Rudi Fischer und Torsten Beume.
Meldung im "Wochenspiegel" vom 5.4. 2000: Schul-Landesmeister wurden Marcus Bertz (10 Jahre). Dahinter platzierten sich Mario Windolf (11) und Tobias Aleithe (11). Übungsleiter Michael wurde dafür gelobt.
Immer wieder Hipping: Am Anfang nahmen viele Schachfreunde unserer Sektion an diesem Turnier in Österreich teil. In den späteren Jahren habe ich dann allein unseren Verein hier vertreten. Eigentlich war es ja unsere ehemalige Sektion von Lok Stahlbau, die die Verbindung zum ESV 1927 Ludwigshafen herstellte. Durch die Ludwigshafener Schachfreunde kamen wir so nach Hipping.

Saison 2000/01

In der 1. Runde der Oberliga Ost wurde Neuling SC Leipzig − Gohlis III sicher mit 5:3 beherrscht. Danach folgte die Doppelrunde in Jena: Gegen Jenapharm verloren wir mit 7 Spielern klar 2:6. Harald Mattheys Gewinn und die Remisen von Falk König und Manfred Hardt waren zu wenig. Dagegen wurde gegen die favorisierte Mannschaft vom SV Gera-Liebschwitz ein 4:4 erkämpft. Es gewannen Harald Matthey und Michael Oswald. Christian Schindler, Dirk Winterfeld, Maik Hartwig und Falk König spielten remis.
Gegen BSW Dresden konnte erneut eine 3,5:4,5-Niederlage nicht verhindert werden. Groß war die Freude, als beim USV Halle ein 4,5:3,5-Erfolg gelang. Dabei trotzte unser Nachwuchsspieler Christian Schindler dem Internationalen Meister Heinz Liebert ein Remis ab! Spitzenreiter USG Chemnitz war für uns eine Nummer zu groß und wir bezogen eine 1,5:6,5-Heimschlappe. Schmerzlich war die 3,5:4,5-Niederlage gegen das auch abstiegsgefährdete Team von TUS Coswig.
Nach der 3:5-Niederlage beim Dresdener SC II lag der 1. SC Anhalt nach 9 von 11 Runden auf dem 8. Rang. Die folgenden schwer erkämpften 4,5:3,5- Siege gegen SV Merseburg und USC Magdeburg II trugen zum Klassenerhalt bei. Da störte auch nicht mehr die 3,5:4,5-Niederlage gegen AE Magdeburg.
Für unseren 1. SC Anhalt waren am erfolgreichsten Harald Matthey mit 8 Punkten aus 11 Partien am 1. Brett, Michael Oswald (6,5/11) und Maik Hartwig (7/10).
Nach seiner WM-Teilnahme in Spanien konnte sich der erst 12jährige Carsten Wenger noch nicht in unserer 1. Männermannschaft richtig in Szene setzen.
Unsere 2. Mannschaft spielte in der Landesklasse mit Detlef Büch, Sven Schäfer, Falk Mylich, Klaus Hanisch, Andreas Troch, Rudi Fischer, Torsten Vollmar und Uwe Ritter.
Ich nahm an der 10. Deutsche Senioren-Mannschaftsmeisterschaft in Rheda-Wieden-brück 2001 teil. Sachsen Anhalt I mit Heinz Liebert, Hermann Packroff, Werner Hobusch und Dr. Wolfgang Rost wurde 13. Sachsen-Anhalt II mit Dr. Hans Werchan, Horst Benne, Siegfried Reinholz und Manfred Hardt kam auf den 14 Platz. Ich hatte mit 0 Punkten aus vier Partien einen ganz schlechten Start! Da passierte mir auch gleich in der 1. Runde, dass ich ein völlig gleichstehendes Endspiel aufgab. Danach konnte ich mit 2,5 aus 3 noch etwas punkten.
Trotzdem denke ich besonders gern an diese Deutschen Meisterschaften zurück. Der Turnierleiter Rigobert Ophoff schuf mit seinen Helfern hervorragende Turnierbedingungen in der Reethus - Halle. Wahrscheinlich hatten nicht einmal alle Olympiaden solch ideale Bedingungen gefunden.

Saison 2001/02

Harald Matthey, inzwischen FIDE-Meister, spielt nun für den USC Magdeburg und fehlt dem 1. SC Anhalt sehr. Er gewann am 1. Mai 2002 die Landesmeisterschaft im Schnellschach vor starker Konkurrenz, hatten doch 16 weitere Teilnehmer eine DWZ über 2000.
In der Schach-Oberliga gab es viele Niederlagen für uns, so beim USV Halle mit 2,5:5,5, gegen Aufsteiger Rochade mit 1,5:6,5 und eine schmerzhafte 1:7-Schlappe gegen Aufbau Elbe Magdeburg. Einen versöhnlichen Abschluss gelang unserer Vertretung in der letzten Doppelrunde. Gegen den Aufsteiger zur 2. BL Erfurter SK II zog man sich mit 2,5:5,5 recht achtbar aus der Affäre. Davor gelang gegen den SV Empor Erfurt, der 2. wurde, sogar ein 4:4. Mit 2:20 Punkten musste unsere 1. Mannschaft aus der Oberliga Ost, Staffel A, absteigen.
In der Landesklasse gelingt unserer 2. Mannschaft der Klassenerhalt. Einen großen Anteil hatte daran Torsten Vollmar als Mannschaftsführer, mussten doch erneut oft Spieler an die 1. abgegeben werden.
Unsere 3. Mannschaft belegte einen Mittelplatz in der Bezirksliga wie die 4. in der Bezirksklasse. Erfreulich ist, dass sehr junge Spieler dank der beispielgebenden Nachwuchsarbeit unseres Michael Oswalds immer mehr das Profil der Teams bestimmten. Ich möchte nur Markus Bertz, Dustin Lichey, Mario Windolf, Tobias Aleithe, Fabian Schwabe, Fabian Udet und Stephan Münzberg nennen.
In der Landesliga U20 wurde unser 1. SC Anhalt-Team hinter Merseburg Vizemeister. Auch in der Landesliga U16 (Oststaffel) war SV Merseburg vor unserem Team. In den unteren AK sah es insgesamt für uns schlechter aus.
Bei den Nachwuchs-Meisterschaften des Schachbezirkes Dessau errangen von uns Mario Windolf vor Dustin Lichey (U14), Nicky Lange (U16) und Christian Schindler (U 20) Titel. Torsten Beume wurde Dritter.
Werfen wir noch einen Blick auf die Nachwuchs-Landesmeisterschaften, die im Februar 2002 in Bad Schmiedeberg ausgetragen wurden. In der Vereinswertung belegten wir nur den 10. Platz hinter SCC Annaburg. In der AK U14 wurde Carsten Wenger Landesmeister. Dustin Lichey (4.) und Mario Windolf (6.) vertraten uns auch gut. In der U20 kam Christian Schindler auf den 4. Platz.
Auch Carsten Wenger, AK U14, meldet sich wieder zu Wort, indem er nach längerer Wettkampfpause Landesmeister wurde.
Eine erprobte Form der Nachwuchsförderung und der Popularisierung des Schachsportes sind die Wettkämpfe um den Anhalt-Cup. Dass in einzelnen Altersklassen 20 bis 30 Spieler starteten war keine Seltenheit. Inzwischen wurde in dieser Saison bereits um den V. Anhaltcup gespielt. Es herrschte meist gute, gespannte Wettkampfatmosphäre.

Wieder zu den Männern:

In der Wertzahlliste des LSV Sachsen-Anhalt (Top 100) vom 11.2. 2002 waren vom 1. SC Anhalt nur Rainer Erler (40.) und Maik Hartwig (70.) vertreten.

Werfen wir noch einen Blick auf das Kampfgeschehen unserer 2. Mannschaft:

Sie spielt in der Landesklasse. Gegen Grün Weiß Piesteritz II war wohl mehr als ein 4:4 drin. Die Partien von Sven Schäfer, Manfred Hardt, Rudi Fischer, Lars Horvat und Torsten Beume endeten remis. Da Uwe Ritter verlor, war der volle Erfolg der Gastgeber greifbar nahe. Durch eine große kämpferische Leistung konnte Torsten Vollmar jedoch noch seine Partie für sich entscheiden. Am 1. Brett boten sich dem jungen Carsten Wenger ebenfalls Gewinnchancen. Schließlich sicherte er mit seinem Remis das 4:4-Unentschieden. ...

Saison 2002/03

Kreiseinzelmeisterschaft: Unser Michael Oswald kam auf den 3. Platz. Hans Kielstein (SK Dessau 93) wird mit seinen fast 71 Jahren Kreismeister!

Unsere 1. Männermannschaft stellte sich als Oberliga-Absteiger in der Landesliga das Ziel, sofort wieder aufzusteigen. Der Auftakt mit einem 5,5:2,5-Sieg bei Grün-Weiß Piesteritz unterstrich dieses Vorhaben. Neben weiteren Erfolgen gegen SF Hettstedt, USC Magdeburg II, Klostermansfelder SC wurden mit den 4:4 gegen VfL Köthen und SV Merseburg sowie den Niederlagen gegen USV Halle II , Aufbau Elbe Mageburg II und SK Dessau 93 zu viele Punkte abgegeben, so dass am Ende unsere Vertretung nur auf den 4. Rang kam.
Am 3. Brett erzielte unser hoffnungsvoller Nachwuchsspieler Christian Schindler das zweitbeste Ergebnis (5 Punkte aus 8 Partien). Michael Oswald wurde am 4. Brett bester Spieler (8/9!).
Unsere 2. Mannschaft musste leider die Landesklasse verlassen, obwohl sie die gleichen Mannschaftspunkte wie SG Aufbau Bernburg auf dem Konto hatte.

In den verschiedenen Altersklassen der Nachwuchs-Landesliga nahmen vom 1. SC Anhalt an den Punktspielen vier Mannschaften teil. Mit viel Geschick und jahrelanger Erfahrung verstand es unser Michael Oswald immer wieder, die großen organisatorischen Aufgaben zu bewältigen. Am besten konnten sich von uns die Teams in der AM U 14 und U 20 mit vierten Plätzen platzieren.
Beim VI. Anhalt-Cup in Jessen gewann Phuong Hoai Nguyen von unserem 1. SC Anhalt in der U 13. Am zahlreichsten waren wir in der AK U 15 vertreten.
Stephan Münzberg belegte den 4. Platz bei 15 Teilnehmern. Auf Maximilian Engshubers schachsportliche Entwicklung, der in der U 9 startete, sollte künftig besonders geachtet werden!
In der LJEM-Statistik 2003 belegte unser Verein den 8. Platz. Ganz vorn waren Naumburg, Hettstedt und AE Magdeburg.

Saison 2003/04

Für die 1. Mannschaft wurde diese Saison in der Landeliga zu einer Zitterpartie. Durch Niederlagen wie gegen Aufsteiger TSG Quedlinburg und VfL Köthen mit jeweils 3,5:4,5 und dem Schlusslicht Klostermansfelder SC sogar mit 3:5 kam unser Team in größte Abstiegsgefahr. Erst in der Schlussrunde konnten wir uns durch einen Gewaltakt von 6:2 gegen Grün-Weiß Piesteritz retten.
Gegenüber dem Absteiger SK Dessau 93 waren wir nur um 0,5 Brettpunkte besser! Am erfolgreichsten spielten von uns noch Rainer Erler am 1. Brett mit 5,5 Punkten aus 9 Partien und Sven Schäfer am 3. (5/9).
Erfreulich ist, dass unsere 2. Mannschaft auf Anhieb der Aufstieg von der Bezirksoberliga in die Landesklasse gelang! Mit 14:4 Punkte vor SV Blau-Rot Pratau und SK Dessau 93 II geschah das sogar in souveräner Manier.
Anerkennung für das junge Team um Mannschaftsführer Torsten Vollmar!
Die in der Männer- Bezirksliga als 1. SC Anhalt gestartete Jugendmannschaft um Mannschaftsleiter Fabian Udet wurde ebenfalls Erster und stieg in die Bezirksoberliga auf! Ihr Endspurt, bei dem auch SV Roßlau I mit 4:2 besiegt wurde, beeindruckt.

Zum Nachwuchsschach:

Beim VII. Anhaltcup, 2. Runde, gewann in der AK U15 Markus Bertz. Zu den Nachwuchseinzelmeisterschaften des Schachbezirkes Dessau: In der AK U20 hielt Fabian Udet sich achtbar und belegte am Ende den 5. Rang. Das gleiche Ergebnis erzielte Fabian Schwabe in der AK U18. Sandra Völz von unserem 1. SC Anhalt wurde in der AK U16 Zweite. Dustin Lichey, der seine Spielstärke kontinuierlich steigern konnte, kam in der AK U 16 auf den 1. Platz gefolgt von Stepfan Münzberg (2.), Carsten Wenger (3.), Marcus Bertz (5.) und Mario Windolf (6.) - alle 1. SC Anhalt.
Auch auf den Namen Nguyen sollte man künftig achten. In der AK U14w wurde Phuong Dritte. Auch Tuan Nguyen schlug sich als Neuling in der AK U12m achtbar (beide 1. SC Anhalt). Schließlich gewann unser Maximlian Engshuber in der AK U8m ganz souverän den Titel.
Maximilian errang danach auch den Landesmeistertitel in der AK U8. Sein strategisches und taktisches Wissen ist bereits beachtlich. Carsten Wenger belegte in der AK 16 den 2. Platz.
In der Jugend -und Schüler - Bestenliste konnte sich vom 1. SC Anhalt besonders Maximilian Engshuber auf sich aufmerksam machen. In der AK U10 belegte er den 1. Platz! P. H. Nguyen wurde in der weiblichen AK U14 Zweite. In der AK U16w kam Sandra Völz auf den dritten Platz. In der Vereinswertung unseres Bundeslandes belegte unser 1. SC Anhalt einen guten 5. Platz!

Erneut wurde unser Rainer Erler Kreismeister. Mit 6 Punkten aus 7 Runden distanzierte er das Feld klar. Michael Oswald fiel durch eine unerwartete Niederlage gegen Jörg Fischer (TSV Elbe Aken) 1863 auf den 4. Platz zurück.
Anerkennung verdient, dass Hans Kielstein (SK Dessau 93) mit seinen fast 72 Jahren den 2. Platz belegen konnte, nachdem er bereits 2003 Kreismeister werden konnte.

Damit möchte ich den Rückblick auf unsere Vereinsgeschichte zunächst abschließen. Für Korrekturen und Ergänzungen bin ich dankbar. Bei diesem für uns doch recht erfreulichen Rückblick bis auf das Jahr 1972 fiel mir die folgende römische Spruchweisheit von Marcus Martial ein:

Doppelt lebt, wer auch Vergangenes genießt.

Unser 1. SC Anhalt hat sich inzwischen gewandelt. Leistungsmäßig durchschreiten wir schon seit einiger Zeit eine Talsohle. So ist jetzt wohl das gesunde Klima in unserem Verein unsere größte Stärke.

Zur Situation des 1. SC Anhalt im Januar 2005 mit Blick auf die Zukunft könnte an uns alle gerichtet sein:

Was hilft aller Sonnenaufgang,
wenn wir nicht aufstehen.

Georg Christoph Lichtenberg

Der Worte sind genug gewechselt,
Lasst mich auch endlich Taten sehn!

Goethe, Faust I

In diesem Sinne wünsche ich unserem 1. SC Anhalt für die Zukunft alles Gute!

M. Hardt