U20 Mannschaft (Jugendbundesliga Nord Staffel Ost) 2007/2008

Mannschaftsleiter:
Michael Oswald
Tel.: 0340-8502402
e-Mail: oswald.m@t-oline.de


U20 Mannschaft

Bild oben von links: Ivan Demin, Johannes Klaus, Marcus Bertz, Tobias Aleithe, Carsten Wenger, Mario Windolf, Mannschaftsleiter Michael Oswald und Dustin Lichey, Bild unten Phoung Nguyen


neues Mitglied der Stammbesetzung Phuong Nguyen
Ansetzungen

1. Runde: 23.09.07

1.SC Anhalt - Motor Eberswalde

5,5 : 0,5

2. Runde: 06.10.07

SV Franckesche Stiftung - 1. SC Anhalt

2 : 4

3. Runde: 18.11.07

1.SC Anhalt - USV Halle

2 : 4

4. Runde: 16.12.07

1.SC Anhalt - AE Magdeburg

2 : 4

5. Runde: 16.02.08

Zitadelle Spandau - 1.SC Anhalt

1,5 : 4,5

6. Runde: 02.03.08

1.SC Anhalt - SF Hettstedt

5 : 1

7. Runde: 30.03.08

SV Sangerhausen - 1. SC Anhalt

4 : 2

8. Runde: 27.04.08

1.SC Anhalt - SC Empor Berlin

2 : 4

9. Runde: 25.05.08

SV Gryps (Greifswald) - 1.SC Anhalt

0,5 : 5,5


Name TWZ 1
Eber
2
Frank
3
Halle
4
Magd
5
Span
6
Hett
7
Sang
8
Empor
9
Gryps
Ges %

1

Lichey, Dustin

1920

 

0,5

0

0

0,5

1

0

0,5

1

3,5

43,8

2

Wenger, Carsten

1817

1

0

0,5

 

 

1

0

0

1

3,5

50,0

3

Windolf, Mario

1805

1

1

0

0,5

1

0,5

0

0,5

1

5,5

61,1

4

Bertz, Marcus

1739

0,5

0,5

0,5

0,5

0,5

0,5

 

0,5

1

4,5

56,3

5

Klaus, Johannes

1713

1

1

0,5

0

 

1

1

0

 

4,5

64,3

6

Nguyen, Phuong Hoai

1576

1

 

 

1

0,5

 

1

 

 

3,5

87,5

7

Aleithe, Tobias

1556

1

1

0,5

0

1

1

0

0,5

 

5,0

62,5

8

Demin, Ivan

1538

 

 

 

 

 

 

 

 

1

1,0

100,0

9

Nguyen Minh, Tuan

1531

 

 

 

 

1

 

 

 

0,5

1,5

75,0

10

Haferland, Konstantin

1303

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11

Engshuber, Maxilian

1270

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12

Ivanov, Semion

1045

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

13

Göttl, Joseph

1027

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14

Heft, Philipp

1080

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

15

Herrmann, Patrick

1003

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16

Wotzlaw, Lukas

 841

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

17

Juhrich, Lukas

 731

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18

Lingner, Tim

 756

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19

Engshuber, Florian

 714

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnis

 

5,5 : 0,5

4 : 2

2 : 4

2 : 4

4,5 : 1,5

5 : 1

2 : 4

2 : 4

5,5 : 0,5

 

 


Bericht 1. Runde

Klare Sache in der 1.Runde

Carsten gegen Roy Mirke und Mario gegen Stefan Helwig an den Brettern 1 und 2. Marcus und Johannes an den Brettern 3 und 4 gegen Arthur Holzmann und Dennis Meuschke. Phuong und Tobias gegen Lars Bauernfeind und Tobias Schmidt an den Brettern 5 und 6.

Carsten gegen Roy Mirke und Mario gegen Stefan Helwig an den Brettern 1 und 2.

Marcus und Johannes an den Brettern 3 und 4 gegen Arthur Holzmann und Dennis Meuschke.

Phuong und Tobias gegen Lars Bauernfeind und Tobias Schmidt an den Brettern 5 und 6.

Mehr oder weniger zu schwache und auch deutlich jüngere Gegner machten unserer Mannschaft das Siegen in der Auftaktrunde recht leicht. Phuong gewann mit den schwarzen Steinen sogar nach nur ca. 30 Minuten Spielzeit mit dem einfachen Angriff Lg4-Sc6-Sd4-Sxf3+ und matt auf g2, welchen sie allerdings auch sehr sicher vortrug. Auch Johannes konnte sich durch ungenaues Spiel des Gegners im angenommenen Damengambit bereits zeitig etwas Eröffnungsvorteil sichern, bevor ihm sein Kontrahent eine Figur überließ, welche er wohl zurückerobern wollte!? Johannes deckte jedoch zielsicher den Fehler des schwarzen Planes auf, behielt die Mehrfigur und machte bald den Punkt. Marcus fühlte sich unsicher und überschätzte total die Spielstärke des Gegners, weil dieser, wie die meisten sehr jungen Spieler, zu schnell spielte und dabei anfangs ein "glückliches Händchen" hatte. Tatsächlich hatte Marcus mit den schwarzen Steinen keine besonders gute Stellung aber auch keine akuten Sorgen, als er dann lieber das zeitige Remisgebot des Gegners akzeptierte. Mario hatte seinem Kontrahenten inzwischen einen Bauern weggenommen und setzte nun mit einem starken Bauernzentrum zum finalen Angriff an, welchen er überzeugend durchbrachte. Tobias ging gegen Skandinavisch die Sache etwas ruhiger an und leistete sich sogar einen gefährlichen Patzer, bevor der Gegner bei einem Schlagabtausch die Figur nicht wiedernahm, wonach Tobias problemlos gewann. Carsten ließ sich Zeit und spielte am längsten. Gegen den "Damenbauern" legte er die Partie mit g5 und langer Rochade sehr aggressiv an, kam aber gegen den recht zäh kämpfenden Gegner nicht gleich zum Erfolg. Die Entscheidung brachte eine hübsche Falle, bei welcher Carsten den Gegner mit einem scheinbaren Materialgewinn köderte, um ihm in Wahrheit selbst eine ganze Figur abzunehmen.

Michael Oswald

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Bericht 2. Runde

A-Team schafft soliden Pflichtsieg

Nach reichlich 4 Stunden war der Kampf gegen den Aufsteiger aus Halle beendet, wobei das Siegen diesmal doch ein Stück schwerer fiel und auch nicht so hoch wie in der 1.Runde gelang. Zuverlässige "Arbeitssiege" lieferten jedenfalls die Gewinner Mario, Johannes und Tobias ab, die ihre doch etwas schwächeren Gegner geduldig und mit der notwendigen Sorgfalt bearbeiteten, bis sich der Punkt einstellte. Tobias hatte es dabei etwas leichter als die beiden anderen, da er durch Besetzungsprobleme der Hallenser mit einem Zeitbonus von ca. 45 Minuten starten durfte. Recht spannende Partien spielten Dustin und Marcus, wobei Dustin sehr wahrscheinlich die eine oder andere Gewinnmöglichkeit ausgelassen hat. Marcus stand wohl zuerst etwas schlecht, hat dann aber doch noch die "Trickkiste" aufgemacht und am Ende einen Turm mehr, der aber die Zugwiederholung nicht mehr verhindern konnte. Vielleicht wäre hier doch etwas frühere Aktivität angebracht, wobei die Gegnerin dabei sicherlich auch ein Wörtchen mitzureden hatte!?
Recht unklar, zumindest für mich (?!), war Carstens Partie, die eigentlich nie ganz schlecht aussah und dann doch plötzlich total einbrach. Wahrscheinlich hat Carsten einfach zu passiv gespielt, was letztlich Wasser auf die Mühlen der Hallenser Verstärkung aus Köthen war, da sie nicht der Typ Schachspielerin ist, welcher sich langes Belauern antut. Die Stimmung blieb, wie sollte es bei einem Sieg anders sein, trotz der leichten Abstriche gut, und die Mannschaft nannte sich auf der Rückfahrt selbstbewusst in A-Team um, wobei "A" wohl für Anhalt steht. Ich würde dazu anmerken, dass Glanz (oder nicht) einer Mannschaft immer von der Leistung und nicht von klangvollen Namen abhängig ist. Da allerdings Namensgebung heutzutage offensichtlich die größte Freude ist, und wenn es eben Spaß macht..........
........ dann also "Das A-Team".

Michael Oswald

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Bericht 3. Runde

Schwierigkeiten mit der Gewinnverwertung

Unser A-Team tat sich beim Heimspiel gegen den USV sehr schwer, seine Vorteile in Punkte umzusetzen. Alles begann mit dem etwas mangelnden Kampfgeist von Tobias, der plötzlich und ohne jede Rückfrage am 6.Brett in einem mehr oder weniger gewonnenem Endspiel mit einem Mehrbauern zum Remis einwilligte, weil er keine Idee erkannte. Etwas anders entstand dann schon die Punkteteilung bei Johannes, der sich länger mühte und lange gleich bzw. teilweise sogar etwas kritisch stand. Am Ende hatte jedoch auch er nicht gerade den Tag der Gewinnideen, denn genau im letzten Zug der Partie verpasste er die Chance, in ein wahrscheinlich gewonnenes Endspiel einzulenken. Dustin hielt nur am Anfang recht gut mit, spielte dann jedoch seine Dame ins Abseits und wurde dadurch nach und nach überspielt. Carsten spielte ausgezeichnet und baute sich eine kräftige Angriffsstellung auf, verbrauchte dabei aber zuviel Zeit und geriet in Zeitnot. Bemerkenswerter Weise zeigte er jedoch gerade in der Zeitnotphase Biss und wickelte gekonnt in eine Gewinnstellung ab. Ebenso bemerkenswert allerdings war, dass er sich nach geschaffter Zeitkontrolle in gewonnener Stellung erneut in Zeitnot dachte und dabei auch noch die entscheidende Gewinnfortsetzung übersah. Am Ende musste er dem tapfer kämpfenden Gegner die erzwungene Zugwiederholung zubilligen. Mario hatte eigentlich die ganze Partie hindurch keine wesentlichen Probleme und verfügte bis ins Endspiel über eine total ausgeglichene Stellung. Dann manövrierte er jedoch etwas ungeschickt und ließ die gegnerische Dame in seine Stellung eindringen, was zur Niederlage führte. Die Mannschaftsniederlage war damit perfekt, doch immerhin verfügte auch Marcus über eine gewonnene Endspielstellung, was den Schaden etwas hätte begrenzen können. Er demonstrierte jedoch eine Endspieltechnik der Abriegelung, so dass er trotz eines gedeckten Mehrfreibauern nicht mehr in die Stellung des Gegners eindringen konnte. Um weiter zu wachsen, sollten im A-Team unbedingt Endspiele geübt werden, denn hier sind die Schwächen am deutlichsten. Vom Brett 3 bis 6 waren alle Fehlentscheidungen in Mängeln der Endspieltechnik begründet, wobei auch ein fehlender Plan in einer Stellung mit einem Mehrbauern so zu sehen ist.

Michael Oswald

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Bericht 5. Runde

Kraftvoller Sieg gegen Aufsteiger

Nach der mehr oder weniger planbaren Niederlage gegen AE Magdeburg (Den Bericht habe ich wohl versäumt.) zeigt das A-Team die Zähne. Obwohl wir mit Carsten und Johannes auf 2 starke Männer verzichten mussten, wurde keine Partie verloren und somit überzeugend gewonnen. Dustin hatte sich gegen den starken Kontrahenten vorbereitet und schaffte damit sehr verdient das Remis. Zum Sieg reichte es leider nicht ganz, doch nötigte er den erbittert kämpfenden Berliner immerhin zu einem etwas zweifelhaften Figurenopfer, welches er annahm, um dann alle eventuellen Angriffe eiskalt abzuwehren, so dass sein Gegenüber am Ende selbst um das Remis kämpfen musste. Mario hatte anfangs leichte Entwicklungsprobleme, hielt aber stand und nahm dem Gegner dann überraschend einen, wenn auch etwas wackligen, Bauern ab. Die dafür erheblich verbrauchte Bedenkzeit benötigte sein Gegner nun für den Rückgewinn des Bauern, wonach es in wahrscheinlich gleicher Stellung ein schweres beiderseitiges Zeitnotduell gab. Mario bewies starke Nerven und agierte schnell und sicher, bis sich sein Gegenüber vertat und kurz vor der Zeitkontrolle die Waffen streckte. Marcus hatte mit Weiß immer etwas räumliches Übergewicht, hatte sich aber einen etwas komplizierten geheimen Plan erdacht, so dass es auch am 3.Brett ein scharfes Zeitnotduell gab. Beide Spieler ließen nichts "anbrennen", und die Partie endete bei ungleichen Läufern remis.

Tuan(links) bei seinem ersten Einsatz in der Mannschaft.

Tuan(links) bei seinem ersten Einsatz in der Mannschaft.

Phuong spielte ungewohnt etwas schnell und hatte offensichtlich nicht so ganz die Muse für eine erfolgsversprechende Angriffsidee. Die Folge war eine etwas flach verlaufende Partie, die schon bald kaum noch von einer Seite gewonnen werden konnte. Tobias, der am 5.Brett mehr oder weniger einen Pflichtpunkt machen musste, tat das mit absoluter Genauigkeit und ohne das geringste Anzeichen von Schwäche. Er drückte sachlich und allmählich vorwärts, bis er einen Bauern gewann. Diesen trug er dann zuverlässig und mit Übersicht ins Endspiel bis zum klaren Punkt. Tuan tat sich bei seinem ersten Einsatz etwas schwerer. Er eröffnete mit Schwarz ziemlich passiv und ließ dann noch (wenn auch in einer geschlossenen Stellung) den König in der Mitte. Nun verteidigte er sich jedoch sehr umsichtig und vereinfachte die Stellung, ohne dabei geheime Gewinnabsichten aufzugeben. Er verschaffte sich beim Gegner einen rückständigen Bauern als Angriffspunkt und sah dann doch bald wie der sichere Sieger aus. Jetzt wollte er es aber wohl zu genau machen und ließ wahrscheinlich den eigentlichen Gewinnweg aus, so dass sich der tapfer kämpfende jüngere Berliner wieder erholte. Am Ende bemühte Tuan eine "böse" Falle, die den Widerstand seines nun sehr enttäuschten Kontrahenten sofort zerbrach.

Michael Oswald

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Bericht 6. Runde

Überlegenes A-Team

Auch das Heimspiel gegen die recht ersatzgeschwächte Mannschaft aus Hettstedt hat das A-Team mit Stärke und ohne alle Sorgen gewonnen. Zuerst siegte Johannes, der im Caro-Kann gegen den Panow-Angriff technisch sicher erst einen Bauern und dann noch einen weiteren eroberte, bis er dann schließlich seinen Gegner mit einem Grundreihenmatt überraschte. Etwas schwieriger gestaltete sich das Spiel für Dustin, der mit den schwarzen Steinen im symmetrischen Englisch kaum Vorteil erreichen konnte, was ihn jedoch nicht davon abhielt, seinen Gegner mit einer taktischen Falle aufs Kreuz zu legen und den zweiten Punkt einzufahren. Den dritten Punkt machte Carsten, dessen Gegner ihn mit einer etwas extravaganten Nebenvariante der Französischen Verteidigung überrumpeln wollte. Carsten reagierte unbedarft mit Eigenbau, worauf sein Kontrahent schon bald keinen geeigneten Plan mehr fand und kaum noch zog. Carsten nutzte die Ratlosigkeit seines Gegenüber, um zuerst etwas Druck zu machen und dann den Königsflügel zu überfallen, wo er ihn dann taktisch überspielte. Es folgte ein Remis von Marcus, der als einziger etwas ernstere Sorgen hatte. Wie schon öfter machte er mit den weißen Steinen aus seiner Englischen Eröffnung mit Bauer d4 ein Damengambit, kannte sich dann aber in den Plänen des Abtauschsystems wohl nicht so gut aus und leistete sich ein paar Ungenauigkeiten im Abtausch und der Angriffsführung. Seine Bemühungen endeten in einer schon recht gefährlichen Schwächung der eigenen Königsstellung, und so konnte man mit der Punkteteilung schon recht zufrieden sein. Danach gewann Tobias, der mit Weiß gegen Caro-Kann einfach sein eigenes Konzept erfand und so wahrscheinlich das des Gegners zerstörte. Nach einem etwas verwirrenden "Läuferwirbel" schenkte er dem Gegner einen Bauern, um ihm dafür mit dem Läuferpaar seinen unentwickelten Turm einzukreisen und abzunehmen. Der Gegner kämpfte noch lange mit einem Turm weniger, bekam aber von Tobias keine Chance mehr. Zum Schluss willigte noch Mario, der lange um seinen Sieg kämpfte ins Remis ein. Er hatte sich mit Sizilianisch gegen eine geschlossene Behandlung mehrfach eine sehr aussichtsreiche Stellung erarbeitet, hatte aber ebenfalls mehrmals kein "glückliches Händchen" beim Abschluss seiner Angriffsbemühungen. Nachdem einige Gewinnabwicklungen unbemerkt übers Brett geschlichen waren, ging dann wirklich nichts mehr, und er musste dem ebenfalls lange tapfer und zäh kämpfenden Kontrahenten die Punkteteilung zubilligen.

Michael Oswald

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Bericht 7. Runde

Schwerer Kampf endet mit Niederlage

Sehr viel Mühe gab sich unser A-Team beim Auswärtsspiel gegen die starke Mannschaft von Sangerhausen. Der Wille, einen oder auch beide Punkte zu machen, war da, doch war die große Frage, wie das gehen sollte. Da an den Brettern 1-3 an Spielstärke deutlich überlegene Gegner zu knacken waren und auch am 4.Brett die Papierform eher für Sangerhausen sprach, blieben nur Brett 5 und 6 für reale Siegchancen. Einige Hoffnungen konnte man allerdings auf Johannes setzen, der sich nun bereits über einen langen Zeitraum beständig steigert und somit die entscheidende "Geheimwaffe" am 4.Brett sein konnte. "Geheimwaffe" war er dann auch, nur leider nicht entscheidend. Bereits nach einer knappen Stunde hatte Johannes, obwohl mit Schwarz spielend, eine Figur mehr, die er später im Kampf gegen einen bereits zuverlässig blockierten gegnerischen Freibauern technisch sicher in einen Punkt umsetzte. Auch Phuong hatte offensichtlich am 5.Brett wenige Probleme. Sie investierte anfangs einen Bauern für schwer zu überschauende Verwicklungen und gewann dann irgendwie die Dame gegen Turm und Leichtfigur. Der Gegner leistete noch einigen Widerstand, doch behielt Phuong die Übersicht und machte den 2.Punkt. Die erste Niederlage des Kampfes erlitt Carsten, der sich mit Schwarz gegen die Katalanische Eröffnung von Konrad Lieder zwar vorbereitet aber wohl das falsche Konzept ausgesucht hatte. Nach der Eröffnung hatte Carsten den Bauern und Konrad dafür Entwicklung und Angriff. Eine bei diesem Gegner tödliche Konstellation!! Carsten mühte sich sehr aber völlig vergeblich um Widerstand. Er geriet immer mehr in passive Bindungen, bis er den hoffnungslosen Kampf aufgeben musste. Besser vorbereitet hatte sich Dustin, der sich von Michael Strache am Spitzenbrett nicht passiv abschlachten lassen wollte und sich gegen das sizilianische Najdorf-System ein angriffslustiges Figurenopfer ausgesucht hatte. Es ergab sich ein spannender Kampf, doch der starke Gegner hielt stand und gewann am Ende durch den Materialvorteil. Nun verlor Mario dann doch etwas zu schnell. Er wollte eigentlich in einer möglichst geschlossenen Stellung, was ihm durchaus liegt, lange stehen und die vielleicht etwas angeschlagene Kondition des Gegners überprüfen. Der Aufbau gelang, doch der tatsächlich etwas müde wirkende Christian Günther war wohl clever genug, eine "Abkürzung" zu finden und sich somit dem "Härtetest" zu entziehen. Zum Schluss verlor überraschend Tobias, der am 6.Brett eigentlich gewinnen sollte. Er hat es natürlich versucht, und es sah auch einige Zeit durchaus so aus, als ob er seinen Angriff bald abschließen würde. Wahrscheinlich hat er aber wohl eine entscheidende Fortsetzung verpasst, so dass der Gegner, der sich durchaus nicht einschüchtern ließ, zum Gegenangriff kam, welchen er dann auch erfolgreich zum Punkt führte.

Michael Oswald

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Bericht 8. Runde

A-Team "schwächelt" gegen starke Berliner

Erwartungsgemäß schwer gestaltete sich der Kampf gegen Empor Berlin. Auch diesmal ging das A-Team ehrgeizig an den Kampf heran, obwohl der Kampfgeist nicht bei allen bis ganz zum Schluss reichte!? Ein 3:3 wäre mit hartem Kampf bis zum Ende vielleicht möglich gewesen, wenn...? Es stellt sich erneut die Frage, ob vielleicht manche Endspiele falsch eingeschätzt werden!? So ganz in Bestform waren wir diesmal aber wohl auch nicht, denn es wurden auch einige Eröffnungsvarianten ungenau gespielt und einige strategische Fehler gemacht. Sehr gut verhält sich das A-Team dagegen in schwierigen Stellungen, in welchen eigentlich keiner so leicht umkippt.
Ich habe die Partien bereits kurz durchgesehen und versuche wieder eine grobe Schilderung der Einzelfälle. (Kurz heißt, es muss nicht alles genau stimmen!) Wer an Details interessiert ist, kann sich natürlich bei mir melden!
Diesmal verliert Johannes zuerst, der lange um Eröffnungsausgleich kämpfen musste, weil er im abgelehnten Damengambit für eine sicherlich nicht ganz abzulehnende Idee den planmäßigen Kampf um das Zentrum vernachlässigt hatte. Er kämpfte in der schwierigen und kräftezehrenden Stellung sehr umsichtig und gewissenhaft, bis er den Ausgleich zuverlässig hergestellt hatte. Unmittelbar danach behandelte er dann jedoch das entstandene Endspiel falsch, was ihn schnell in eine Verluststellung brachte. Da nicht untypisch für solche Spielsituationen, sollten die Ursachen hier wahrscheinlich mehr im erhöhten Konditionsabbau durch die lange schwierige Eröffnungsschlacht liegen!?
Das 0:2 folgt bei Carsten, der die Schottische Partie ungenau behandelte, was dem oberflächlich betrachtenden Zuschauer (nämlich auch mir) sogar Hoffnung machte, denn Carsten stürmte unter Volldampf. Allerdings stürmte er bis ins bittere Ende, denn der Gegner war einfach stark genug, die falsch behandelte Eröffnung zu widerlegen. Der Angriff in der Mitte ohne die vorherige Entwicklung des Damenflügelläufers war eine interessante aber so wahrscheinlich nicht spielbare Idee!?
Dustin hat in einer sehr wechselhaften Partie das Remis geschafft. Die Damenbauer-Eröffnung, welche zeitig eigene Wege ging, hat er mit Schwarz besser abgeschlossen als sein Gegner. Danach hat er jedoch den Kampf um die einzige sehr wesentliche offene Turmlinie nicht aufgenommen und geriet in eine schwierige Stellung. Diesen Nachteil hatte Dustin wahrscheinlich sogar gewollt, denn sein offensichtliches Ziel war der gegnerische Königsflügel.
Ob das eine falsche Stellungseinschätzung oder absichtliches Risiko war, weiß bis jetzt nur er. Es war gefährlich, denn der Gegner konnte die falsche Strategie widerlegen, was er allerdings nicht tat. Stattdessen nahm er einen unantastbaren Bauern, womit er seinen eigenen Springer fesselte. Hier folgte unserer einziger mir bis jetzt aufgefallene taktische Fehler, denn diesen Springer zu gewinnen, hat Dustin leider versäumt, wonach ihm sein Königsangriff aber immerhin ein Dauerschach einbrachte.
Zum Remis von Mario kann ich nicht viel sagen. Er hat grob überschaut im Abtauschfranzösisch nichts falsch gemacht und sein Gegner eben auch nicht. Wie oft in dieser Variante stand alles gleich und die Stellung sollte von keiner Seite objektiv verstärkt werden können, also planmäßig remis.
Anders sieht es beim Remis von Marcus aus. Er hat die Englische Partie ehrgeizig, angriffslustig und eben auch einfach stark gespielt. Wie Dustin gibt auch er dann die offene zentrale Turmlinie für Angriff auf die Königsstellung auf, was in seiner Stellung durch die halboffene g-Linie aber durchaus vertretbar war. Auch seinen Königsangriff spielt Marcus dann stark und erfolgreich, denn er erobert einen Bauern und erhält ein gewonnenes Endspiel. Warum er dieses nach so viel Mühe dann kampflos remis gibt, ist eine der wesentlichsten Fragen, welche unsere Reserven ausmachen!? Wahrscheinlich tatsächlich eine falsche Beurteilung der Situation!?
Spannend verlief die Partie von Tobias. Wahrscheinlich ohne jede Ahnung von der Behandlung der Sveschnikov-Variante im Sizilianer unterlässt er mit Weiß die Blockade auf d5 und würde gleich richtig schlecht stehen, wenn die Gegnerin dort durchbrechen würde. Sie tut es, doch tut sie es zu spät und zu kraftlos, und Tobias kann sich halten. In der auch nun noch schwierigen Stellung zeigt Tobias Stärke und überfällt gekonnt den schwarzen König. In der Folge erreicht er das Gleichgewicht der Figurenaktivität und es gelingt ihm, einen bei den gegnerischen Angriffsbemühungen entstandenen rückständigen Bauern festzulegen. So vorbereitet auf ein sich bereits einleitendes Endspiel verfügte er nun über klaren Stellungsvorteil und gibt die Partie remis. Falsche Stellungseinschätzung?!
Das erste der beiden Schlussremisen war garantiert sehr leichtfertig!
Wir müssen nun hoffen, dass diese Runde für uns gut gelaufen ist oder in der Endrunde noch mal richtig ran, was hier vielleicht zu vermeiden war!?

Michael Oswald

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Bericht 9. Runde

A-Team mit glanzvoller Abschiedsvorstellung

Der letzte und offensichtlich schwierigste Termin in der Jugendbundesliga machte im Vorfeld viel Mühe, denn einige unserer Kämpfer haben höchste Einsatzbereitschaft gezeigt, um das Spiel überhaupt abzusichern. Neben diesen Spielern gebührt vor allem auch Bernd Spittka großer Dank, da gerade auch für ihn der Zeitpunkt denkbar ungünstig war, er aber trotzdem die An- und Abreise zuverlässig abgesichert hat. Dank auch an die ASG Vorwärts Dessau, welche uns freundlicher Weise ihren Kleinbus zur Verfügung gestellt hat. Nach einem Riesenaufwand musste eigentlich ein klarer Abschlusserfolg her, welcher unserem A-Team perfekt gelungen ist.
Für den Auftaktsieg sorgte Ivan, dem es mit Weiß im spanischen Abtauschsystem gelungen war, den gegnerischen König in der Mitte festzuhalten. Er beendete die Jagd nach nur 18 Zügen im direkten Mattangriff, wobei er sogar effektvoll seine Dame einstehen ließ. Es folgte das Remis von Tuan, der sich lange mühte, dann aber in einem schwierigen Bauernendspiel seinen Mehrbauern nicht umsetzen konnte. Immerhin bewies er aber trotzdem einige technische Fähigkeiten, indem er, als der Gegner nun sogar zuerst zur Dame einzog, die Situation zum Remis mit Randbauer gegen Dame klärte. Danach gewann Carsten, dessen Gegner mit den weißen Steinen wohl etwas früh am Königsflügel stürmte und die Königssicherung zurückstellte. Carsten drückte in der halboffenen f-Linie und konterte sachkundig im Zentrum. Die so erzwungene lange Rochade des Gegners erwies sich durch Carstens Vorteil im Zentrum als wenig sichernd und führte nach Da2! zum direkten und gewinnbringenden Königsangriff. Den nächsten Punkt lieferte Mario, der mit Weiß Sf3 und wie meist eine geschlossene Stellung spielte. Er eroberte sich die a-Linie, was allerdings noch nicht gleich den gewünschten Erfolg einbrachte. Dann jedoch nutze er geschickt ein Abzugsschach mit sperrender Wirkung zum Bauerngewinn. Die vermeintliche Rückeroberung des Bauern war Marios Falle, welche sofort zum Damengewinn durch Grundreihenmattdrohung führte. Nun zeigte Marcus, dass auch er gewinnen kann. Im Najdorf-System der Sizilianischen Verteidigung hatte er die Zentrumsstruktur d6/e5 erreicht, wodurch sich der Gegner zum Bauernsturm am Königsflügel ermutigt fühlte. Marcus verteidigte sich jedoch umsichtig und konterte mit d5 im Zentrum, um die entstandene Schwäche in der langen Diagonale zu nutzen. Im Verlauf der durchaus spannenden Auseinandersetzung verschaffte sich Marcus ein mächtiges Freibauernpaar im Zentrum, welches die weißen Verteidiger erdrückte, bis sich entscheidender Materialvorteil einstellte. Am längsten hatte Dustin, der sich weiterhin auf interessante Gambitspiele verlegt, zu kämpfen. Diesmal war Evansgambit an der Reihe, wo Dustin für eine gute Entwicklung gleich einmal 2 Bauern abgab. Da der Gegner den zweiten Bauern jedoch nicht behalten wollte, bekam er ihn im Zentrum zurück, während er sich den anderen auf f7 ertrickste. Durch die dabei entstandenen Vereinfachungen ging die Partie bald in ein spannendes Endspiel über. Nach heftigen und trickreichen Rangeleien um Bauerngewinn oder nicht entstand ein Läuferendspiel mit je 2 Freibauern, wobei Dustin mit Läufer und König etwas aktiver stand. Der Gegner wehrte sich hartnäckig und hätte auch beinahe das Remis erreicht, doch zog Dustin am Ende ein hübsches Läuferopfer mit Sperrwirkung aus dem Ärmel, was seinen letzten Bauern zur Dame führte.
Mit diesem hohen Sieg und den überwiegend sehr schön erspielten Punkten verabschiedet sich das A-Team, zumindest in dieser Zusammensetzung, sehr würdig aus dem Jugendspielbereich und kann sich nun endgültig auf die Erwachsenen stürzen. Ich wünsche nach 3 schönen und spannenden Bundesligajahren allen weiterhin viel Erfolg im Leben und vielleicht bei dem Einen oder Anderen auch weiterhin im Schach.

Michael Oswald

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Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 MPkt BPkt

1

SV Sangerhausen

XX

4

6

2,5

4

2,5

5

5

6

5

14 : 4

40,0

2

SC Empor Berlin

2

XX

4,5

1,5

4

4

5

4,5

5

6

14 : 4

36,5

3

AE Magdeburg

0

1,5

XX

3,5

4

5

4

5

6

5,5

14 : 4

34,5

4

USV Halle

3,5

4,5

2,5

XX

4

6

2,5

3

5

4,5

13 : 5

35,5

5

1. SC Anhalt

2

2

2

2

XX

5,5

4,5

5

5,5

4

10 : 8

32,5

6

SV Gryps (Greifswald)

3,5

2

1

0

0,5

XX

6

3

3

6

8 : 10

25,0

7

Zitadelle Spandau

1

1

2

3,5

1,5

0

XX

6

4,5

3,5

8 : 10

23,0

8

SF Hettstedt

1

1,5

1

3

1

3

0

XX

4,5

5

6 : 12

20,0

9

Motor Eberswalde

0

1

0

1

0,5

3

1,5

1,5

XX

6

3 : 15

14,5

10

SV Franckesche Stiftung

1

0

0,5

1,5

2

0

2,5

1

0

XX

0 : 18

8,5