U20 Mannschaft (Jugendbundesliga Nord Staffel Ost) 2006/2007

Mannschaftsleiter:
Michael Oswald
Tel.: 0340-8502402
e-Mail: oswald.m@t-oline.de


U20 Mannschaft

von links: Ivan Demin, Johannes Klaus, Marcus Bertz, Tobias Aleithe, Carsten Wenger, Mario Windolf, Mannschaftsleiter Michael Oswald und Dustin Lichey

Pokal für den 3.Platz in der JBL 06/07
Ansetzungen

1. Runde: 23.09.06

Treptower SV - 1.SC Anhalt

1,5 : 4,5

2. Runde: 24.09.06

1. SC Anhalt - Putlitzer SV

4 : 2

3. Runde: 08.10.06

SF Hettstedt - 1.SC Anhalt

3,5 : 2,5

4. Runde: 04.11.06

1.SC Anhalt - SV Empor Berlin

3 : 3

5. Runde: 05.11.06

1.SC Anhalt - AE Magdeburg

3 : 3

6. Runde: 17.12.06

USV Halle - 1.SC Anhalt

2,5 : 3,5

7. Runde: 21.01.07

spielfrei

-

8. Runde: 11.03.07

1.SC Anhalt - SV Sangerhausen

1 : 5

9. Runde: 05.05.07

Borussia Friedrichsfelde - 1.SC Anhalt

2,5 : 3,5


Name TWZ 1
Trep
2
Putl
3
Hett
4
Empor
5
Magd
6
Hall
7
frei
8
Sang
9
Frie
Ges %

1

Lichey, Dustin

1734

0

1

1

1

0

0

 

0

 

3,0

42,9

2

Wenger, Carsten

1731

1

0

0,5

1

 

1

 

0

1

4,5

64,3

3

Windolf, Mario

1723

1

+

0,5

0

1

1

 

0

1

5,5

64,3

4

Bertz, Marcus

1722

0,5

1

0,5

0

1

0,5

 

0,5

0,5

4,5

56,3

5

Klaus, Johannes

1693

1

0,5

0

1

1

1

 

0

0,5

5,0

62,5

6

Aleithe, Tobias

1619

1

0,5

0

0

0

0

 

0,5

0,5

2,5

31,3

7

Demin, Ivan

1465

 

 

 

 

0

 

 

 

0

0,0

0,0

8

Nguyen, Phuong Hoai

1440

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9

Engshuber, Maximilian

1426

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10

Nguyen Minh, Tuan

1256

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11

Haferland, Konstantin

1210

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12

Ivanov, Semion

1174

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

13

Göttl, Joseph

 991

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14

Heft, Philipp

 938

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

15

Heimann, Georg

 937

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16

DeRosa, Dario

 902

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

17

Herrmann, Patrick

 862

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18

Wotzlaw, Lukas

 847

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19

Schlusche, Martin

 752

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnis

 

4,5 : 1,5

4 : 2

2,5 : 3,5

3 : 3

3 : 3

3,5 : 2,5

-

1 : 5

3,5 : 2,5

 

 


Bericht 1. und 2. Runde

1.Doppelrunde mit Doppelsieg
Wir nutzen jedes Chaos und gehen in Führung!

Vielleicht wollte man uns mit der Ansetzung, Sonnabend 14.00 Uhr in Berlin/ Sonntag 10.00 Uhr in Dessau, schaffen, was natürlich an der beinahe unbegrenzten Kraft unserer Jugend scheiterte.

Zuerst haben wir den Grad der Spannung selbst etwas erhöht, indem wir die Abfahrt am Sonnabend von 11.00 Uhr auf 11.30 Uhr verschoben haben, weil wir in Berlin keine Stunde warten wollten. Dass Übermut sich rächen kann, zeigte sich bald durch einen Unfall auf der A9 mit Vollsperrung und dem zugehörigen Stau. Das Schicksal wollte uns aber wahrscheinlich nur eine Verwarnung aussprechen und meine mangelhafte Fähigkeit, schnell und gleichzeitig die Karte und Straßenschilder zu lesen, nachweisen, denn wir kamen direkt an der Ausfahrt zum Stillstand und konnten auf die Landstraße flüchten. Unser erfahrener Fahrer wendete geschickt und ohne großen Zeitverlust, wenn ich die Abbiegung verpasst hatte. Auf der Autobahn zurück holte er alle möglichen 120 Sachen aus dem unverwüstlichen Kleinbus und brachte uns ca. 2 Minuten vor 14.00 Uhr zum Rathaus Treptow, so dass die Mannschaft pünktlich 14.00 Uhr an den Brettern war. Die einzelnen Spiele ließen sich recht unterschiedlich an.
Carsten durfte feststellen, dass sein Lieblingsgabeltrick in Berlin noch nicht angekommen war und deutete ein Blitzsieg an. Auch Johannes landete mit Weiß zügig auf f7 und hielt den König des Gegners in der Mitte fest. Dagegen wollte Dustin bekannte Sizilianischvarianten neu gestalten und stand bald schlecht, was er mit einem interessanten aber aussichtslosen Läuferopfer auf h7 zu bereinigen suchte. Mario verschob die Planung seines Spiels auf später und ließ den Gegner zuerst angreifen, während Marcus sich bereits um Vorteil bemühte, ihn aber nicht gleich fand. Auch Tobias ging wie meist die Sache ruhig an, deckte seinen bald entstandenen Zentrumsisolani und wartete auf den gegnerischen Fehler. Eine Anfrage an die Berliner ergab, dass König Tegel aus der Bundesliga ausgestiegen ist, und auch Rüdersdorf überraschend einen Rückzieher gemacht hat. Nach der neuen Rechnung konnten wir nun vielleicht eine eventuelle Abstiegsgefahr gleich an diesem ersten Wochenende klären. Carsten und Johannes nutzten ihre Chancen und gewannen im Angriff. Marcus hatte inzwischen seinen Vorteil in einer Läuferfesselung gefunden, scheiterte dann aber doch an der hartnäckigen Verteidigung seines Gegners und musste im Endspiel mit ungleichen Läufern trotz Mehrbauern das Remis annehmen. Dustin bemühte sich sehr, für die geopferte Figur einen Angriff aufzubauen, bekam aber keine Chance mehr. Mario begann nach einigen Rauchpausen mit der Planung seines Spiels, gewann einen Bauern und brachte den Gegner durch nachhaltigen Druck in Zeitnot. Tobias verlor inzwischen seinen Isolani und kämpfte verbissen um den Ausgleich. Marios Gegner schaffte in schlechter Stellung die Zeitkontrolle, wobei wir feststellen mussten, dass die erst kurz vor dem Spieltermin zugeschickte Turnierordnung eine wesentliche Erweiterung der Bedenkzeit von 5 auf 7 Stunden enthält. Mario konnte das Problem jedoch aussitzen, drückte den Gegner in der nächsten Stunde erneut in Zeitnot und nahm ihm den Punkt ab. Auch Tobias bewies Steherqualitäten und glich die schlechte Stellung aus. In einem komplizierten Endspiel mit der Dame gegen Turm und Freibauern lauerte er dann wieder auf den gegnerischen Patzer, welcher sich nach mehr als 5 Stunden Kampf tatsächlich einstellte und zum plötzlichen Sieg führte.
Das Aussitzen hatte sich gelohnt, und wir konnten mit 4,5 Punkten den Heimweg antreten, doch war der Kraftaufwand natürlich die größte Gefahr für den nächsten Morgen.

Zum Glück hatte Putlitz bereits eine Verspätung angekündigt, so dass der Spielbeginn gleich auf 10.30 Uhr verschoben werden konnte. Für Mario begann der Wettkampf etwas ärgerlich, denn er hatte meine Drohung, um 23.00 Uhr seine Nachtruhe zu kontrollieren, freiwillig in eine wahrscheinlich mehr oder weniger geringe Einschränkung seines Nachtlebens umgesetzt, bekam nun aber keinen Gegner ab und musste jetzt feststellen, dass er völlig umsonst geschlafen hatte. Dafür bekam er aber gleich den ersten Punkt und durfte mich im Blitzschach besiegen, was ihm offensichtlich wieder Freude bereitete. Unsere anderen Kämpfer mussten gegen 5 sehr motivierte Putlitzer ihre Kraftreserven beweisen, was recht unterschiedlich ausfiel. Keine Probleme hatte Marcus, der sehr aufmerksam und sicher die Fehler des Gegners aufdeckte und den nächsten Punkt erspielte. Carsten verdarb seinen Rauser-Angriff im Drachensizilianer so gründlich, dass er sich hinterher für den Fehler schämte. Dass der tatsächlich nicht so schwer zu erkennende Fehlgriff wahrscheinlich doch auch eine Konditionsschwäche und deshalb keine Schande war, ist ihm sicherlich nicht so ganz bewusst!? Dustin hatte dagegen keine Sorgen und erspielte sich locker und mit Kraft eine Gewinnstellung, welche er im Turmendspiel bis zum Schluss konzentriert in einen Punkt umsetzte. Johannes konnte seine volle Spielstärke nicht mehr erreichen und spielte eine sehr spannende und wechselhafte Partie. Die zuerst verpatzte Stellung bügelte er zwar mit einiger Kraft nochmals aus, doch verpasste er dann wieder einige Gewinnmöglichkeiten im fortgeschrittenen Endspiel und musste sich am Ende mit einem Remis begnügen. Ähnlich sah es bei Tobias aus, der sich sicherlich nicht aus Konditionsschwäche sondern durch falsche Stellungseinschätzung die Königsstellung aufreißen ließ und deshalb wieder eine der längsten Partien spielen musste. Er wehrte alle allerdings auch nicht besonders nachhaltigen Angriffsbemühungen des Gegners ab und erarbeitete sich sogar eine recht aussichtsreiche Stellung im Turmendspiel mit einem Mehrbauern. Nun hatte er jedoch keine richtige Lust mehr und konnte oder wollte keinen Vorteil mehr erkennen und einigte sich auf Remis zum 4:2-Sieg für uns. Sehr wahrscheinlich ist auch verlorene Lust ein leichter Schwächeanfall!?
Es gibt deshalb auch nichts zu beklagen, und alle haben sich sehr gemüht, was uns für den Moment sogar auf Platz 1 geworfen hat. Der Rang täuscht natürlich, denn die gefährlicheren Gegner folgen noch. Als trügerisch könnten sich auch noch die genannten Rücktritte erweisen, denn immerhin ist im Rundenbericht bereits eine zusätzliche Berliner Mannschaft angedroht, weshalb vorerst auch kein Spieltermin ausgeplant werden sollte!

Michael Oswald

zum Seitenanfang


Bericht 3. Runde

Knappe Niederlage in Hettstedt
Dustin verunsichert starke Frau

Im dritten Spiel hatte unsere Jugendbundesligamannschaft in Hettstedt anzutreten. Da der Gegner im Vergleich zum Vorjahr um 2 Spieler "schwächer" antrat, hatten wir etwas Hoffnung, vielleicht wenigstens einen Mannschaftspunkt zu erbeuten. Obwohl Johannes einen schwarzen Tag erwischt hatte und durch einen taktischen Fehlgriff zeitig auf Verlust stand, lief auch alles ganz gut an. Dustin hatte seine Hausaufgaben gemacht und beherrschte die zuvor in Berlin etwas verunstaltete Sizilianisch-Variante deutlich besser und hielt dadurch sehr gut mit. Carsten stand im Königsgambit am Anfang etwas gedrückt, doch eigentlich nie schlecht und kam nach und nach immer besser ins Spiel. Mario tauschte fleißig mit seinem Gegner Figuren, um schon bald ein ausgeglichenes Turmendspiel zu erreichen. Marcus konnte schon relativ zeitig einen brauchbaren Eröffnungsvorteil verbuchen. Tobias hatte etwas Sorgen, weil er ein gegnerisches Bauernvollzentrum zugelassen hatte, stand aber auch nicht hoffnungslos. Die Punkteausbeute hielt sich dann aber doch in Grenzen. Mario hatte eine sehr gute Chance, einen Bauern zu gewinnen, welche er umgehend technisch falsch zum unvermeidbaren Remis verdarb. Marcus versäumte vor seinem Angriff den vollständigen Abschluss der Figurenentwicklung und musste ebenfalls das Remis akzeptieren. Jetzt verkannte Carsten die Situation der Mannschaft und glaubte in seiner zunehmend besseren Stellung keinen günstigen Plan zu finden, so dass auch er die Punkteteilung beschloss. Ganz auf der Höhe befand sich dagegen Dustin, der seine starke Gegnerin mehr und mehr unter Druck setzte, bis diese aufgab und etwas entnervt aus dem Spiellokal flüchtete. Tobias hatte seine Probleme eigentlich bewältigt und griff an, was dann aber zu einer taktisch verwickelten Stellung führte, in welcher er das falsche Opfer spielte. Mit einer Minusfigur im Leichtfigurenendspiel gab er die zwar verlorene aber vielleicht doch noch zu kämpfende Stellung etwas zu früh auf.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Kampf einen recht guten Eindruck gemacht hat, die Chancenverwertung jedoch aus unterschiedlichen Gründen einige Wünsche offen ließ.

Michael Oswald

zum Seitenanfang


Bericht 4. und 5. Runde

Starke Leistungen bringen 2 Punkte in der Doppelrunde

Die Doppelrunde gegen Empor Berlin und Aufbau Elbe Magdeburg hat gezeigt, dass sich die Leistungen der Mannschaft gefestigt haben und eine Abstiegsgefahr diesmal eher unwahrscheinlich ist. Während wir letztem Jahr noch mehr oder weniger darauf angewiesen waren, die dringend notwendigen Punkte überwiegend an den hinteren Brettern zu sammeln, können wir nun an allen Brettern mithalten. Bis auf Tobias, der hoffentlich sein sehr unglückliches Wochenende verarbeiten kann, lieferten alle unsere Spieler spannende Kämpfe ab und hatten ihre Chancen, die natürlich doch auch unterschiedlich genutzt wurden. Dustin entwickelt sich zunehmend zum echten Spitzenbrett und bringt selbst stärkste Spieler in Verlegenheit, aber auch Carsten und Mario demonstrieren ihre Stärken. Marcus vergeigt am Sonnabend nach gutem Spiel das Remis im Endspiel, behält aber die Nerven und schlägt am Sonntag wieder zielsicher zu. Johannes macht seinen Doppelpunkt wie meist absolut zuverlässig.
Auch Ivan, der am Sonntag für Carsten einsprang und damit seinen ersten Einsatz hatte, mühte sich sehr ordentlich. Sein Leistungsniveau reicht für die Spielklasse noch nicht ganz aus, kann aber mit der entsprechenden Einstellung durchaus noch wachsen. Einzig Tobias hatte ein ganz schwarzes Wochenende und glitt deutlich unter seine bisherige Spielstärke ab, was sich aber in den nächsten Runden bestimmt wieder ändern wird.
Die Mannschaft sollte nun versuchen, sich etwas mehr nach oben zu orientieren und den 6.Platz vom Vorjahr zu verbessern.

Michael Oswald

zum Seitenanfang


Bericht 6. Runde

Sauberer Jahresabschluss in Halle

Unsere Jugendmannschaft befindet sich weiter im Aufwind und gab dem USV trotz des etwas knappen Ergebnisses nur wenige Chancen. Den Auftaktsieg besorgte wieder einmal Johannes, der seinen Gegner mit einer Falle linkte und nach nur 16 Zügen zur Aufgabe zwang. Auch Carsten ließ nicht lange auf sich warten und überrollte den amtierenden Landesmeister im direkten Königsangriff. Nachdem auch Mario seine Partie in ein gewonnenes Endspiel abgewickelt und erfolgreich abgeschlossen hatte, stand es 3:0 für unsere Mannschaft. Leider gelang es Dustin diesmal nicht, seine zuerst gut angelegte Partie umzusetzen. Nach einem verunglückten Angriffsversuch, verkannte er seine Möglichkeiten im ausgeglichenen Endspiel und versuchte etwas krampfhaft ein Dauerschach zu erzwingen, was zur Niederlage führte. Unser derzeitiges Sorgenkind, Tobias, arbeitete fleißig weiter an seiner Krise und vergeigte auch diesmal. Im neuen Jahr klappt es bestimmt wieder besser!? In Gefahr war unser Sieg aber eigentlich nie, denn auch Marcus wackelte nicht und sicherte bei eigentlich eher besseren Chancen zuverlässig den fehlenden halben Punkt. Die Tabellenspitze, wenn auch durch die Verzerrungen nicht ganz echt, ist für unsere Mannschaft ein schöner Jahresabschluss, welchen sich unsere Spieler durch viel Einsatzbereitschaft, Fleiß und Kampfgeist auch sehr verdient haben.

Michael Oswald

zum Seitenanfang


Bericht 8. Runde

Deutliche Niederlage gegen den Spitzenreiter

Dustin gegen Konrad Lieder und Carsten gegen Michael Strache an den Brettern 1 und 2. Mario und Marcus an den Brettern an den Brettern 3 und 4 gegen Christian Günther und Georg Bürckner (nicht am Brett). Johannes und Tobias gegen die Geschwister Wiebke und Jan Wölfer an den Brettern 5 und 6.

Dustin gegen Konrad Lieder und Carsten gegen Michael Strache an den Brettern 1 und 2.

Mario und Marcus an den Brettern an den Brettern 3 und 4 gegen Christian Günther und Georg Bürckner (nicht am Brett).

Johannes und Tobias gegen die Geschwister Wiebke und Jan Wölfer an den Brettern 5 und 6.

Im Spiel gegen Sangerhausen gelang unserer Mannschaft nicht viel, und so hatten wir im Gesamteindruck des Kampfes kaum eine Chance. Einzig Dustin kam überhaupt in die Verlegenheit sein Spiel zu gewinnen, wobei sich die spannende Partie recht wechselhaft gestaltete. Zuerst reagierte Dustin auf den etwas riskanten Zentrumsangriff des Gegners falsch und kam ins Hintertreffen. Es gelang ihm jedoch, nicht umzufallen und die Stellung mehr oder weniger zu halten. Jetzt fühlte sich der Gegner wahrscheinlich zu sicher, so dass Dustin einigen recht ungenauen Zügen für einen sehenswerten Gegenangriff nutzen konnte, welcher ihm auch tatsächlich eine Gewinnstellung einbrachte. Er schloss ihn jedoch unsauber ab, so dass wieder alles offen blieb. Auch im Endspiel mit 3 Freibauern für eine Minusfigur fand er dann nicht den richtigen Plan, um die Vorteile seiner Stellung umzusetzen. Am Ende gab er im Kampf mit 2 Freibauern gegen Springer dem gegnerischen Springer ein zentrales Feld, so dass der Gegner keine Mühe mehr hatte, die Partie zu gewinnen. Carsten überlegte bereits in der Grundstellung des Sizilianischen Najdorf-Systems ca. 30 Minuten, um sich dann doch falsch aufzubauen. Die Mängel seiner Stellung machten sich bald bemerkbar, und die Bedenkzeit schwand zunehmend. Trotzdem gelang es ihm, die Stellung auszugleichen, was jedoch nicht viel half, weil er nun in akuter Zeitnot, das gleiche Endspiel schnell wieder verdarb. Mario beschloss, im Modernen Benoni den schwarzfeldrigen Läufer passiv nach e7 statt aktiv nach g7 zu beordern und wurde dann mehr oder weniger überrollt. Auch Marcus behandelte mit Weiß die Grünfeldindische Verteidigung falsch und ließ sich recht leicht sein starkes Bauernzentrum nehmen. Die so entstandenen Schwierigkeiten überstand er jedoch mit nur 1 Bauernverlust, den der Gegner sogar gleich wieder abgab. Die Folge war ein gleiches Endspiel, welches dann auch tatsächlich remis endete. Johannes wollte die leichten Positionsfehler seiner Gegnerin im Abtausch-Französisch gleich taktisch nutzen, statt positionsgerecht die Türme auf die offene e-Linie zu entwickeln. Die Folge war ein schneller Mattangriff der Gegnerin, welchem Johannes nicht zu entgegnen hatte. Tobias hielt sich bei der Sizilianisch-Struktur mit e5/d6 als Weißspieler recht gut und hielt die Blockade auf d5 bis die Partie nach einem Generalabtausch leistungsgerecht remis endete.
Ein Sprung nach ganz oben war somit vorerst nicht möglich, doch kann die Mannschaft mit einem sauberen Abschluss in Berlin noch einen sehr guten 3.Platz erreichen.

Michael Oswald

zum Seitenanfang


Bericht 9. Runde

Hart umkämpfter Sieg in Berlin bringt glänzenden Jahresabschluss

Sicher konnte man mit einer guten Platzierung liebäugeln, doch hätte vor der Saison wohl keiner an einen Medaillenrang gedacht. Unsere U20-Helden haben es trotzdem geschafft und sich mit einem knappen Sieg in Friedrichsfelde den 3.Platz erobert. Spannend genug war die Ausgangslage, denn zuerst habe ich tief und fest geschlafen und Dustin mit absolut ruhigem Gewissen in den verdienten Urlaub fahren lassen. Ich dachte, dass der 4.Platz keine wesentliche Überraschung mehr bringen könnte. Nachdem ich dann doch etwas genauer nachgerechnet hatte, musste ich feststellen, dass wir mit einem Sieg Platz 3 schaffen und mit einer Niederlage durchaus auf dem (Abstiegs-)Platz 7 landen könnten. Ursache waren unsere sehr wenigen Brettpunkte, welche bei einer Niederlage unsere Gegner und auch den gegen die bereits abgeschlagenen Treptower spielenden USV Halle vorbeilassen würden. Offen war auch das Abschneiden vom SV Empor Berlin, der aus 2 Spielen nur einen Punkt benötigte, um uns im Falle unserer Niederlage nach Brettpunkten zu überholen. Etwas beruhigt war ich dann schon, als ich auf der Hettstedter Homepage die Meldung vom Sieg gegen Empor fand, denn nun mussten die Berliner den Punkt gegen den Spitzenreiter Sangerhausen schaffen, was uns einige Sicherheit gab. Im Vorfeld versuchte ich noch den Spielverlauf zu beeinflussen, indem ich Carsten nachdrücklich auftrug, sich auf das Französisch des Friedrichsfelder Spitzenspielers einzustellen und mit Ivan das am 6. Brett wahrscheinlich zu erwatende Schottische Gambit übte. Beides hätte ich mir sparen können, denn beide erwarteten Gegner waren nicht im Berliner Aufgebot.
Bei der Abfahrt fehlte dann Carsten, der vielleicht seinen Einsatz am 1.Brett ausnutzen wollte, um sich abholen zu lassen?! Als wir das dann auch taten, wollte er vielleicht gerade mit seinem Fahrrad fliehen, doch wir haben ihn zum Glück erwischt!? Richtiger ist aber wohl, dass er seinen Fehler begrenzen wollte und uns entgegenkam. Es ist anzunehmen, dass unser "Schusselchen" am Sonntag antreten wollte. Bernd Spittka, der dankenswerterweise für unseren erkrankten Fahrer einsprang, brachte uns trotzdem pünktlich ans Ziel, wo wir dann mit unseren Gegnern vor der Tür warten mussten, weil diese nicht wussten, wer eigentlich den Schlüssel mitbringen wollte. Von den 45 Minuten Verspätung haben wir ihnen dann 30 Minuten von der Bedenkzeit abgezogen, was uns gegenüber den sonst sehr freundlichen und sympathischen Jugendlichen, welche uns mit kostenlosen Naschereien und Getränken zu beschwichtigen suchten, nicht leicht fiel. Es ging jedoch kaum anders, denn 21.00 Uhr als Ankunftszeit der Rückfahrt war vor allem für Marcus, der noch sehr dringend verabredet war, schon hart genug. Ob der Bedenkzeitvorteil dann beim Sieg geholfen hat, ist nicht ganz klar, da solche Vorteile meist auch die Gegner motivieren. Ganz ohne Auswirkung wird es vielleicht nicht gewesen sein.
Zum eigentlich Krimi:
Nun ließ sich alles ganz gut an, und Carsten, der für einen aussichtsreich erscheinenden Sturm am Königsflügel auf die Rochade verzichtet hatte, deutete einen Blitzsieg an. Auch Mario hatte in der gegnerischen Stellung ein paar Schwächen gefunden und ging zum Angriff über. Marcus stand mit Weiß positionell günstig, während auch Tobias und Johannes über mindestens gleiche Positionen verfügten. Einzig Ivan hatte in der Eröffnung einen Bauern abgegeben, freute sich aber trotzdem über seinen aktiven Läufer. Bezüglich des Läufers hatte er wahrscheinlich auch Recht, doch überschätzte er dessen Wirkung, indem er ihm mehr Plus zuschrieb, als der Bauer wert war. Nun tauschte Marcus unglücklich ab, wonach er kaum noch auf Gewinnchancen hoffen konnte. Mario dagegen biss sich in den Schwächen des Gegners fest und überlegte noch einmal lange und gewissenhaft, ehe er uns mit einem überzeugenden Sieg in Führung brachte. Marcus, der inzwischen mehr seine Stellung sichern musste, überzeugte seinen Gegner zum Remis. Ivan hatte sich inzwischen seinen guten Läufer tauschen lassen, ohne den Minusbauern zu gewinnen, suchte nun nach einem Dauerschach im schlechten Damenendspiel und verlor dann doch recht chancenlos. Carsten entschloss sich zur kurzen Rochade, wonach er plötzlich etwas verdächtig stand. Hier wäre eine gründliche Analyse angebracht, um zu klären, ob die Königssicherung diesmal nicht sogar ein wesentlicher Fehler war. Johannes und Tobias standen weiter gleich, wobei Johannes noch über das Läuferpaar, einige potentielle Angriffsmöglichkeiten und den Zeitvorsprung verfügte, während Tobias seine Bedenkzeit bereits in den negativen Bereich brütete aber trotzdem kaum eine ernste Gewinnchance fand. Neben Tobias kam nun auch Carsten in Zeitnot, wobei sich seine Stellung zunehmend verschlechterte. Jetzt konnte nach meiner Auffassung nur noch Johannes den Notfallpunkt für Carstens drohende Niederlage bringen. Er sah jedoch keine Chancen und akzeptierte das Remisgebot des Gegners, wobei er sich auf den Glauben an Carstens gute Stellung verlegte, statt sich diese nochmals zu betrachten oder zu erfragen. Ein schwerer Fehler, welcher eigentlich unsere Niederlage besiegelte, denn aus 2 Zeitnotpartien, wovon eine sogar kritisch ist, kann nach allen Regeln der Kunst nur mit Glück ganzer Punkt wachsen. Auf dieser Strecke müssen wir uns im nächsten Jahr unbedingt verbessern. Zum Glück war nun Carstens Gegnerin auch nicht die schnellste und glich den Zeitvorteil wieder aus. Jetzt blitzten beide so schnell, dass ich kaum die Notation schaffte, und die Hoffnung stieg wieder, weil die Klappe der Berlinerin sogar zuerst fiel. Es war jedoch eine Fehlanzeige, denn nach Vervollständigung der Formulare stellte sich heraus, dass die Zeit geschafft wurde, wobei Carsten inzwischen eine Verluststellung hatte. Auch Tobias hatte die Zeit geschafft und verfügte über die Übersicht, um noch notwendige Gewinnversuche zu unternehmen. Alle Mühe half jedoch nicht, und er kam über die sich lange anbahnende Punkteteilung nicht hinaus.
Unsrem Glück und dem Glauben von Johannes ist jedoch offensichtlich mit normalen Mitteln nicht beizukommen, denn als ich mich etwas später wieder ins Spiellokal begab, um bei Bedarf Carstens Tränen zu trocknen, fragte mich dieser plötzlich, ob er das Remisgebot der Gegnerin annehmen solle. Unser cleverer Spitzenmann hatte inzwischen im psychologisch richtigen Moment eine letzte Falle gestellt und die Gegnerin ausgetrickst. Vor mir sah ich eine Dame, welche bei gleicher Bauernzahl und im Kampf gegen 2 ungünstig getrennt agierende Türme einen gegnerischen Bauern schlagen oder Dauerschach geben konnte und einen völlig erschöpften Carsten. Hinten zerrte Ivan an mir, um mir im Flur mitzuteilen, dass Carsten fertig ist, und ich das Remis anordnen muss. Ich musste einige Zeit mit mir kämpfen und durchdachte nochmals die Wahrscheinlichkeit einer Punkteteilung zwischen Sangerhausen und Empor Berlin.
Den Ausschlag gab nun der kaum zu unterdrückende Wunsch, Carsten und auch der Mannschaft ein deutliches Erfolgserlebnis zu verschaffen und die Tatsache, dass auch noch nach weiteren Zügen ein Dauerschach als Notbremse möglich sein sollte. Ich gab Carsten zu verstehen, dass er die Partie gewinnen darf, ohne es zu müssen, wenn er sich nicht in der Lage sieht. Er hat es verstanden und nun zielsicher den Punkt gemacht.
Damit beendet die Mannschaft eine gute Saison etwas glücklich aber doch sehr verdient erfolgreich. Es ist eine klare Steigerung zu verzeichnen, welche sich vor allem in einer deutlich höheren Punkteausbeute an den vorderen Brettern ausdrückt. Dustin bleibt zwar im Ergebnis unter 50%, was aber seiner sehr gestiegenen Spielstärke bei den überaus starken Gegnern keinen Abbruch tut. Carsten und Mario haben sich an das gehobene Niveau der vorderen Bretter gewöhnt und im Ergebnis deutlich zugelegt. Marcus hat seinen Ergebnisschnitt vom Vorjahr ungefähr gehalten, wobei ich meine zu erkennen, dass er mehr aus sich herausgeht und deshalb auch stärker geworden ist. Auch Johannes ist spielerisch stärker geworden und hat die doch erheblich stärkeren Gegner am höheren Brett als im Vorjahr sehr gut bewältigt. Tobias ist natürlich im Ergebnis etwas abgefallen und hat zwischendurch wohl auch wirklich etwas durchgehangen. In den letzten Spielen hat er sich jedoch wieder gut gefangen, so dass er sich jetzt sehr wahrscheinlich wieder auf Steigerungskurs befindet. Ivan kommt noch nicht ganz an die Spielklasse heran, was aber vielleicht auch etwas psychologische Ursachen hat. In Kenntnis seiner teilweise sehr guten Partien in der Bezirksoberliga, glaube ich auch bei ihm einen Anstieg zu sehen und traue ihm bei entsprechendem Fleiß den Sprung in die Jugendbundesliga zu.
Zum Abschluss möchte ich allen Spielern für die hohe Einsatzbereitschaft und die gute Zusammenarbeit danken. Das Team ist für mich als ML sehr pflegeleicht und zeichnet sich auch durch selbstständige Mitwirkung aus.
Danken möchte ich auch im Namen der Mannschaft unserem Vereinskameraden und Sponsor Bernd Spittka, unserem (meist-) Fahrer Lothar Kodera und allen weiteren Beschäftigten der Gaststätte "Zum Tannenheger" für Spiellokal, Fahren und sonstige Betreuung während unserer Wettkämpfe.

Michael Oswald

zum Seitenanfang


Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 MPkt BPkt

1

SV Sangerhausen

XX

5,5

5

3

5,5

4,5

3,5

4,5

5,5

-

15 : 1

37,0

2

SF Hettstedt

0,5

XX

3,5

5

3,5

4,5

3,5

4

5,5

-

14 : 2

30,0

3

1.SC Anhalt

1

2,5

XX

3,5

3

3

3,5

4,5

4

-

10 : 6

25,0

4

USV Halle

3

1

2,5

XX

2,5

3,5

3,5

5

6

-

9 : 7

27,0

5

AE Magdeburg

0,5

2,5

3

3,5

XX

4,5

2

5

4

-

9 : 7

25,0

6

SV Empor Berlin

1,5

1,5

3

2,5

1,5

XX

4

5,5

5,5

-

7 : 9

25,0

7

Bor. Friedrichsfelde

2,5

2,5

2,5

2,5

4

2

XX

5,5

5,5

-

6 : 10

27,0

8

Treptower SV

1,5

2

1,5

1

1

0,5

0,5

XX

3,5

-

2 : 14

11,5

9

Putlitzer SV

0,5

0,5

2

0

2

0,5

0,5

2,5

XX

-

0 : 16

8,5

RZ

SV GA Rüdersdorf

-

-

-

-

-

-

-

-

-

XX

-

-