2. Mannschaft (Bezirksoberliga Dessau) 2006/2007

Mannschaftsleiter:
Torsten Vollmar
Tel.: 030-97600607
e-Mail: katja.toto@t-online.de


Ansetzungen

1. Runde: 15.10.06

TSG Wittenberg - 1. SC Anhalt II

4 : 4

2. Runde: 29.10.06

1. SC Anhalt II - SG Aufbau Bernburg II

4 : 4

3. Runde: 19.11.06

Chemie Bitterfeld - 1. SC Anhalt II

3,5 : 4,5

4. Runde: 10.12.06

1. SC Anhalt II - VfL Gräfenhainichen II

1,5 : 6,5

5. Runde: 04.02.07

SK Dessau 93 II - 1. SC Anhalt II

4,5 : 3,5

6. Runde: 25.02.07

1. SC Anhalt II - SC Raguhn

3,5 : 4,5

7. Runde: 18.03.07

VfL Köthen II - 1. SC Anhalt II

4,5 : 3,5

8. Runde: 01.04.07

1. SC Anhalt II - SV 51 Zerbst

1,5 : 6,5

9. Runde: 22.04.07

1. SC Anhalt II - SG Jeßnitz

4,5 : 3,5


Name TWZ 1
Witt
2
Ber II
3
Bitt
4
GHC II
5
SK II
6
Rag
7
Köt II
8
Zer
9
Jeß
Ges %

1

Vollmar, Torsten

1788

1

0,5

0,5

0,5

0,5

+

0,5

0

0,5

5,0

50,0

2

Ritter, Uwe

1721

 

1

 

 

 

 

 

 

 

1,0

100,0

3

Aleithe, Tobias

1619

 

1

-

 

 

-

-

 

 

1,0

100,0

4

Fürich, Wolfram

1576

0

0,5

1

0,5

1

0,5

0

0

0

3,5

38,9

5

Demin, Ivan

1465

1

0

0,5

0

0,5

 

1

0

1

4,0

50,0

6

Udet, Fabian

1467

0

0

0,5

0

0

1

0

0,5

0,5

2,5

27,8

7

Nguyen, Phuong Hoai

1440

0

1

1

0

0

0

1

0

1

4,0

44,4

8

Engshuber, Maximilian

1426

0,5

 

 

 

0

 

 

 

 

0,5

25,0

9

Nguyen Minh, Tuan

1256

1

0

1

0

1

1

1

0

0,5

5,5

61,1

10

Haferland, Konstantin

1210

 

 

 

 

 

 

 

 

1

1,0

100,0

11

Hardt, Manfred

1844

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12

Nickel, Heiko

1127

 

 

 

 

 

0

 

 

 

0,0

0,0

13

Ivanov, Semion

1174

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14

Herrmann, Partick

 862

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

15

Göttl, Joseph

 991

0,5

 

 

0,5

0,5

0

0

0

0

1,5

21,4

16

Heft, Philipp

 938

 

 

0

0

 

 

 

1

 

1,0

33,3

17

DeRosa, Dario

 902

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

18

Wotzlaw, Lukas

 847

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnis

 

4 : 4

4 : 4

4,5 : 3,5

1,5 : 6,5

3,5 : 4,5

3,5 : 4,5

3,5 : 4,5

1,5 : 6,5

4,5 : 3,5

 

 


Bericht 1. Runde

1. Spieltag TSG Wittenberg - 1. SC Anhalt II

Das Gesicht der Mannschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr erheblich verändert, mag auf der einen Seite ohnehin der Einbau unseres starken Nachwuchses bevorgestanden haben, sollte dieser auf der anderen Seite wohl doch erst Stück für Stück vorgenommen werden. Letztlich waren derartige Gedankenspiele aber aus bekannten Gründen nicht mehr nötig. Unsere Mannschaft ist zwar nominell die mit Abstand schwächste, eine Aussage über unsere tatsächliche Spielstärke kann aber anhand der Wertzahlen nicht getroffen werden. Wir haben in jedem Fall riesiges Potential, ob dieses über eine gesamte Saison abgerufen werden kann, bleibt abzuwarten. Grundvoraussetzung für optimale Ergebnisse ist noch mehr als in den letzten Jahren, dass Spielerausfälle auf ein Minimum oder besser noch auf Null reduziert werden können.

Vor dem ersten Spiel gegen die Wittenberger fiel es mir durchaus schwer, eine Prognose über den Spielausgang treffen zu können, mit einem recht klaren Erfolg wie im Vorjahr war nicht zu rechnen.

Ich spielte gegen Sebastian Beer, weigerte mich aber, den ausgetretenen Theoriepfad zu beschreiten und landete über Umwege in einem geschlossenen Sizilianer. Sebastian investierte zwar sehr viel Zeit in einen schönen Plan, ich hatte aber das Gefühl, die Sache im Griff zu haben. Wolfram traf auf Christin Burisch und entschied sich in recht ausgeglichener Stellung für ein Springermanöver, das ich spontan für schlecht hielt, das aber auch von mir hätte stammen können. Wolfram plante wohl ein Bauernopfer mit aussichtsreicher Stellung, irgendwie funktionierte dies aber nur zur Hälfte, das Bauernopfer gelang, die aussichtsreiche Stellung war aber nicht so klar zu erkennen. Die Frage war nunmehr, ob Christins Technik den Vorteil zum vollen Punkt verwandeln sollte oder aber Wolframs berüchtigte Kampfkraft zumindest noch ein Remis sicherstellt. Ivan sah sich einem Angriff Sabine Gattigs ausgesetzt, dieser schien aber nicht die Kraft zu haben, dass man sich ernsthaft Sorgen machen müsste. Anders sah dies bei Fabian aus. Uwe Bernicke startete einen Königsangriff am Damenflügel bei wechselseitigen Rochaden, dem Fabian nicht viel entgegenzusetzen hatte. Eine Linienöffnung schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Phuong hatte eine schöne Gewinnidee gegen Jonatan Lange, nachdem sich der Pulverdampf verzogen hatte, blieb aber Minusmaterial übrig. Bei anderer Zugfolge hätte sich das Ergebnis umkehren lassen. Maximilian hatte kaum Schwierigkeiten, sich gegen Kerstin Burisch und seine eigene Eröffnung zu behaupten, ein Bauerngewinn bei gesicherter Stellung wäre wohl möglich gewesen. Tuan gewann gegen Julia Döring dann auch tatsächlich einen Bauern bei sehr solider Spielweise. Joseph traf wie schon bei der Bezirksmeisterschaft auf Marcus Ammerschuber und brachte diesen mit aktivem Figurenspiel erheblich zum Nachdenken.

Joseph bot dann vielleicht etwas zu früh aus eigenem Antrieb Remis, nach Rücksprache mit seiner Mannschaftsleiterin akzeptierte Marcus dieses unter Berücksichtigung nur noch weniger Minuten auf der Uhr. Ich konnte mich nicht so recht entscheiden, ob meine Stellung nunmehr eine aktive Verteidigung oder doch einen Angriff darstellte. Bei dem Versuch, Remisvarianten zu umgehen, verschlechterte Sebastian seine Stellung, bis eindeutig ein Angriff entstanden war. Mit kaum noch Zeit griff Sebastian in nicht einfacher Stellung fehl und gab vor dem Materialverlust auf. Tuan hatte mittlerweile zwei Bauern im Turmendspiel mehr und spielte sehr souverän bis zu Julias Aufgabe. Ivans Gegnerin hatte sich mit der Dame so verirrt, dass diese keine Rückzugsfelder mehr hatte, letzte Versuche, eine Rettungsmöglichkeit zu finden, scheiterten erfolglos. Nach etwas über 3 Stunden stand es somit 3,5 zu 0,5 für uns.

Das Bild täuschte aber, da auch die Wittenberger noch ihre Gewinnstellungen auf den Brettern hatten. Fabian musste erkennen, dass der König gegen diverse Schwerfiguren auf verlorenem Posten steht. Phuong gelang es trotz mehrerer Tricks nicht mehr, das Spiel noch wirklich spannend zu machen und auch Wolfram gab nach heftiger Gegenwehr gegen die vorrückenden Freibauern bei Minusqualität auf. Es stand somit 3,5 zu 3,5.

Max blieb am Drücker. Seine Gegnerin ließ zwischendurch wohl eine Möglichkeit aus, Vorteil zu erlangen. Am Ende lagen aber die besseren Chancen bei Max, allerdings scheute er verständlicherweise das letze Risiko und war zunächst auch auf Sicherung seiner Stellung bedacht. Es gelang seiner Gegnerin in eine fast ausgeglichene Stellung abzuwickeln, Max nahm fair ein Remisangebot an, ohne zu versuchen, seinen Bedenkzeitvorteil auszuspielen.

Letztlich ist das 4 zu 4 ein schöner Erfolg, nach dem Spielverlauf wäre sogar mehr drin gewesen, dies mögen die Wittenberger aber vielleicht ähnlich sehen. Wir haben in jedem Fall gezeigt, dass wir für Punkte gut sind. Fast hätten sogar alle Neuen gepunktet, bei Phuong dürfte dies nur eine Frage der Zeit sein. Ivan hat demonstriert, dass mit ihm auch in diesem Jahr trotz des Hochrutschens zu rechnen sein wird, ich war mit meiner Partie verständlicherweise sehr zufrieden, dies darf aber nicht die Erwartungshaltung wecken, dass ich nunmehr durchpunkten werde. Wolfram leistete sich gegen eine sehr starke und wettkampferprobte Gegnerin eine Ungenauigkeit, die zum Verlust führte und Fabian schätzte die Möglichkeiten seiner Stellung falsch ein. Beide werden gegen Bernburg ihre Möglichkeiten bekommen. Wolfram wird im Zweifel gegen Wilfried Deutsch oder Günter Lothal spielen, dies verspricht eine schöne Angriffspartie zu werden.

Torsten Vollmar

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Bericht 2. Runde

2. Spieltag 1.SC Anhalt II - Aufbau Bernburg II

Wir erwarteten mit den Bernburgern eine Mannschaft, die uns in den letzten Jahren mit wenigen Ausnahmen in den jeweiligen Spielklassen begleitet hat. Meist waren die Wettkämpfe sehr ausgeglichen und die Ergebnisse entsprechend knapp. Wir konnten gegenüber der 1. Runde eine vergleichsweise erfahrene Aufstellung aufbieten, da unsere beiden Jüngsten ausfielen für diese Uwe und Tobias zur Verfügung standen. Ich schaute recht optimistisch in den Wettkampf, musste aber feststellen, dass das Wetter nicht das einzig Wechselhafte an diesem Sonntag war.

Uwe war mit der Empfehlung eines ganz wichtigen vollen Punktes in der Landesklasse angetreten, musste sich aber wieder an den grauen Alltag in den Niederungen der Bezirksoberliga gewöhnen. Sein Widerpart Günter Lothal blieb seinem Offensivstil treu und hatte plötzlich einen Bauern mehr. Auf dem Brett waren aber nur wenige Figuren verblieben, im Wesentlichen Schwerfiguren, so dass Uwes aktives Figurenspiel zumindest ganz gute Remisaussichten bieten sollte, an mehr war aber zunächst nicht zu denken. Tobias hatte erst um 08.30 Uhr erfahren, dass er spielen soll, dass er gleichwohl noch vor 09.00 Uhr im Spiellokal ankam, grenzt an eine organisatorische und sportliche Höchstleistung. Gegen Sebastian Wagner hatte er keine Schwierigkeiten, die Stellung zunächst im Gleichgewicht zu halten. Wolfram hatte sich gegen den starken Nachwuchsspieler Alexander Müller in Schwierigkeiten gebracht. Ob freiwillig oder nicht, jedenfalls stand sein Springer auf f7 und konnte einfach abgeholt werden, als Gegenwert verblieben zwei Bauern. Die Hoffnung der Außenstehenden, dass die geschwächte schwarze Königsstellung eingenommen werden kann, erwies sich als unbegründet. Alexander konnte mit genauer Spielweise sämtliche Schwächen verteidigen und ging zum Gegenangriff auf Wolframs König mit geballter Figurenkraft über. Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Angriff durchschlägt.

Tuan konnte gegen Rolf Mohs leider eine solide Stellung nicht umsetzen. Nachdem anfangs ein paar Schwierigkeiten bestanden, waren diese gelöst, zwischenzeitlich bestand für Tuan die Chance, Materialvorteil zu erlangen. Ein Blackout machte aber alle Gewinnideen zunichte, gegen ein Grundlinienmatt gibt es keine Argumente mehr. Dieser Partieverlust ist noch fehlender Erfahrung zuzuschreiben, sollte Tuan aber nicht daran hindern, auch künftig ohne Druck aufzuspielen, in einer jungen Mannschaft müssen solche Fehler einfach einkalkuliert werden. Ivans Partie gegen Wolfgang Hentschel hatte ich noch gar nicht vertieft betrachtet, lediglich ein paar mal im Vorbeigehen als ausgeglichen angesehen, als Ivan die Bewertung abgab, dass er etwas übersehen hat und wohl schlecht steht. Diese erwies sich noch als untertrieben. Der am Königsflügel eingedrungene Springer schickte sich gerade an, ein Familienschach zu geben und beendete die Partie. Fabian sah sich in Anbetracht des Rückstandes und drohendem positionellen Ungemachs genötigt, gegen Mathias Pickler Material zu geben und zu versuchen, mit diversen Drohungen im Trüben zu fischen. Er warf aber die Angel ohne Erfolg aus und musste sich kurze Zeit später geschlagen geben.

Der Zwischenstand lautete somit Anhalt 0 Bernburg 3 und es bestand wenig Anlass für Optimismus.

Meine Partie gegen Bernd Winnig gestaltete sich ausgeglichen. Bernd hatte sich zunächst nicht durch besondere Offensivbemühungen ausgezeichnet. Mein Versuch, dass Kommando zu übernehmen, gefiel mir zwar am Brett recht gut, allerdings war dieser fehlerhaft, was die nachträgliche Computeranalyse ergab. Bernd berechnete zwar den Gewinnzug, entschied sich aber gegen diesen. Am Ende blieb eine Remisstellung übrig, Bernd bot im Hinblick auf den Zwischenstand Remis. Ich hatte zuvor noch an meine Gewinnchance geglaubt, musste aber feststellen, dass die besseren Chancen nicht mehr bei mir lagen, jeder Versuch, mit Gewalt auf Gewinn zu spielen, drohte ins Gegenteil umzuschlagen. Daher entschied ich mich dafür, zunächst nicht mehr zu ziehen und meinen beträchtlichen Bedenkzeitvorteil einzusetzen, um zu schauen, wie sich die Lage an den anderen Brettern entwickelt. Ich gewann in der nächsten halben Stunde dann das Gefühl, dass doch noch nicht alles verloren ist.

Arnold Funke hatte gegen Phuong eine Figur geopfert, musste sich aber davon überzeugen, dass ein luftig stehender König allein nicht ausreicht, um den Punkt einzufahren. Phuong konnte alle Drohungen sicher abwehren und drängte den Angriff Stück für Stück zurück. Was übrig blieb war der Materialvorteil, der Phuong schließlich den vollen Punkt sicherte. Sie hat den Punkt ganz sicher eingefahren und somit das Signal zur Aufholjagd gegeben. Uwe konnte seine aktive Stellung nutzen und hatte plötzlich einen Bauern mehr, allerdings drohte Schwarz ständig mit Remisvarianten so dass in jedem Fall eine sehr genaue Spielweise erforderlich sein sollte, um den materiellen Vorteil umzusetzen. Tobias hatte ein Turmendspiel auf dem Brett, das nach Remis roch, mögliche Gewinnaussichten aber ausschließlich bei ihm beließ. Wolfram hatte zwischenzeitlich seine Stellung einigermaßen in den Griff bekommen, Alexanders Angriff war nicht mehr so nachhaltig, Wolframs stand zwar objektiv nachteilig, da er sich aber in unklaren Stellungen wohl fühlt, hielt ich praktisch jeden Partieausgang für denkbar. Realistisch betrachtet, sollten aus diesen 3 Partien 2 Punkte zustande kommen, so dass ich hätte weiter spielen müssen. Ich hatte aber das Gefühl, dass es doch mehr werden könnten und es sehr wichtig ist, dass ich zumindest einen halben Punkt absichere. Ich entschied mich daher gegen einen unvernünftigen Gewinnversuch und willigte in die Punkteteilung ein.

Tobias hatte einen Bauern einfahren können, gleichwohl schien noch ein weiter Weg bis zum vollen Punkt vor ihm zu liegen. Dieser Weg wurde aber entscheidend verkürzt durch Sebastians Entscheidung, die Türme zu tauschen. Aus dem verdächtigen Turmendspiel war ein Bauernendspiel mit Mehrbauern geworden, Tobias hatte keine Mühe, dieses abzuwickeln, der volle Punkt stand fest. Uwe hatte durch sehr saubere Technik die Remisvarianten abgewehrt und das wirklich schwere Endspiel zum Sieg geführt, der gleichzeitig den Ausgleich bedeutete.

Es hing somit alles an Wolfram. Er hatte die erste Zeitnot überwunden, einen zwischenzeitlich zurück gewonnenen Bauern wieder verloren. Alexander hatte aber keine Nerven oder Technik mehr, um die Partie im Gewinnsinne weiter zu spielen und verzichtete auf ein Ausdrücken. Es kam in der umkämpften Partie zur Punkteteilung, mit gleichem Ergebnis für den Mannschaftskampf. Schade nur, dass einige Bernburger der Auffassung waren, dass Alexander auf gar keinen Fall hätte Remis machen dürfen und diese auch lautstark kundtaten. Dies ist mit Sicherheit nicht der richtige Weg, jungen Talenten Selbstvertrauen zu geben. Wolfram hat wieder einmal bewiesen, dass er eine Partie erst verloren gibt, wenn gar nichts mehr geht und mit schöner kämpferischer Leistung den Mannschaftspunkt gesichert.

Nachdem zwischenzeitlich ein Punkt kaum noch möglich schien, ist dieser natürlich als etwas glücklich zu bezeichnen. Aufgrund des starken Endspurts war er aber keineswegs unverdient. Da in der Mannschaft jeder in der Lage ist, zu punkten, sollten wir den nächsten Spielen hoffnungsfroh entgegensehen.

Torsten Vollmar

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Bericht 3. Runde

3. Spieltag Chemie Bitterfeld - 1.SC Anhalt II

Das Vorjahresmatch gegen die Bitterfelder konnten wir nur knapp und nach hartem Kampf gewinnen, so daß eine schwere Aufgabe zu erwarten war. Leider reisten wir auch nur zu siebent an und brachten am 2. Brett einen Punkt als Gastgeschenk mit. Der Empfang durch unsere Gastgeber war sehr freundlich, was nicht von jeder Mannschaft dieser Liga gesagt werden kann.

Die Partien begannen recht unterschiedlich. Torsten am ersten Brett nahm einen Gambitbauern und wurde infolge dessen dazu gebracht sich unharmonisch zu entwickeln. Mein Gegner und ich behelligten uns nicht weiter, er bereitete am Damenflügel vor und ich am Königsflügel. Ganz im Gegenteil zu Ivan, Fabian und Phuong, bei allen drei Brettern fanden schnell taktische Kämpfe und der ein oder andere Abtausch statt. Ebenso bei Tuan nur wilder. Philipp besann sich wohl auf die alte Regel, dass man beim Schach mit dem Endspiel beginnen sollte und hatte nach einer knappen dreiviertel Stunde bei einem "Turmpaar und ungleichfarbige Läufer-Endspiel" einen Minusbauern. Das Endspiel war mit Sicherheit nicht einfach zu gewinnen, falls überhaupt. Noch hatten wir also keine großen Sorgen, zumal Phuongs Gegner nach einer Stunde einzügig die Dame einstellte und Phuong es sich nicht nehmen ließ, unseren kampflosen Punkt auszugleichen.

Torsten gelang es immer mehr sich zu entfalten bzw. den gegnerischen Angriff abzutauschen. Fabian und Ivan wurden durch diese Entwicklung so sehr beflügelt, dass sie jeweils den halben Punkt sicherten. Für Fabian war es der erste diese Saison und ein hervorragendes Geburtstagsgeschenk für sich selbst. Tuan geriet wohl etwas unter Druck aber bei der dynamischen Stellung war alles offen. Philipp mußte sich nach anderthalb Stunden der Routine seines Gegners, der sehr geschickt den Bauerndurchbruch betrieb, geschlagen geben. Seine heute gewonnene Erfahrung wird ihm bei zukünftigen Kämpfen mit Sicherheit sehr von Nutzen sein. Torsten hatte sich nun endgültig konsolidiert und einen Mehrbauern behalten. Ich versuchte mein Glück mit einem Königsangriff (ohne zu opfern) und machte einen guten Eindruck. Bei Tuan und mir wurde es allmählich wild. Als sich der Rauch verzog, hatte Tuan nach sehr komplizierten Stellungen eine Figur für zwei Bauern. Ich behielt die Dame und einen Bauern für das Turmpaar außerdem war der König meines Gegners doch sehr entblößt. Torsten vereinfachte souverän und steuerte auf ein bestimmt oder vielleicht oder eventuell gewonnenes Endspiel zu.

Beim Stande von 2:3 war jeder verpflichtet seine Stellung zu beweisen. Mir wurde das recht einfach gemacht. Eine kleine Unachtsamkeit nach einer hoch anstrengenden Partie kostete meinem Gegner eine Qualität oder den König, worauf hin er die Waffen streckte. Tuan bekam Gelegenheit zu einer sehr sehenswerten Mattkombination, die er sich nicht entgehen ließ. Torsten einigte sich im Mannschaftsinteresse auf Remis ohne die Stellung ausgespielt zu haben. Das sicherte eine zeitige Heimfahrt, auch wenn noch mehr drin gewesen ist.

Die Mannschaft spielte sehr geschlossen und verdiente sich die zwei Punkte. Besonders lobenswert sind die Geschwister Nguyen die in dieser Saison bereits 4 aus 6 Punkten geholt haben.

Wolfram Fürich

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Bericht 4. Runde

4. Spieltag 1.SC Anhalt II - VfL Gräfenhainichen II

Es gibt Tage, an denen hat man kein Glück und es gibt Tage, an denen gewinnen die anderen. Wir haben einen solchen Tag erwischt...! Es fing schon alles damit an, dass ich fest damit rechnete, dass wir gegen Zerbst spielen würden, tatsächlich sollten wir gegen Gräfenhainichen spielen, was ich erkannte, als 4 eindeutig nicht aus Zerbst kommende Spieler ins Spiellokal eintraten. Leider hatten wir es nicht geschafft, unseren bereinigten Stammachter zusammen zu bekommen. Maximilian jagte kleinen gelben Filzbällen und nicht noch kleineren schwarzen und weißen Figuren hinterher. So kam Philipp zu seinem zweiten Einsatz, wir müssen jetzt bereits schon wieder aufpassen, dass er sich nicht in einer der nächsten Runden festspielt.

Der Wettkampf verlief dann doch recht einseitig. Ivan musste feststellen, dass ihm die Eröffnung überhaupt nicht behagte, er verlor früh einen Bauern, später eine Figur und die Partie. Tuan konnte seinen Lauf ebenfalls nicht fortsetzen und misshandelte seine Stellung, mit einem Turm weniger war wenig bis gar nichts auszurichten, der Partieverlust war die logische Folge.

Mir bot sich im 17. Zug die Möglichkeit, die Partie zweizügig zu meinen Gunsten zu entscheiden. Ich widerstand aber dem Drang, zu schnell zu ziehen, um ja nichts zu übersehen. Ich überlegte ausgiebig und kam in jeder Variante zum Ergebnis, dass ich eine Qualität gewinnen werde. Blöderweise entschied ich mich dafür, ein Remisangebot noch förmlich abzulehnen, anstatt gleich zu ziehen. Jedenfalls hatte ich meinen geplanten Zug Sxe4!! zwischenzeitlich wohl vergessen und zog stattdessen Lxe4??, der Läufer sollte aber erst für den Qualitätsgewinn eingesetzt werden. Mein Fehler wurde mir sofort klar, war aber nicht mehr zu beheben. Ein derartiger Blackout ist absolut ärgerlich und eigentlich rational nicht zu erklären, passte aber zum Verlauf des Wettkampfs. Jeglicher Vorteil war weg, Weiß hatte seine vereinzelten Bauern wieder verbunden und konnte mit seinem Turm auf die siebte Reihe eindringen. Im 19. Zug einigten wir uns auf Remis, wobei die Schwierigkeiten mehr auf meiner Seite lagen. Da ich anscheinend nicht mehr in der Lage bin, einen geplanten Zug länger als zwei Sekunden im Kurzzeitspeicher zu behalten, muss ich akzeptieren, dass ich langsam alt werde.

Philipp hatte es sich gewünscht, endlich einmal mit Weiß zu spielen, diesen Wunsch konnten wir ihm erfüllen, leider erwies sich sein Gegner trotz tapferer Gegenwehr als etwas zu stark, im Mittelspiel waren die Fronten geklärt und der Punkt ging an Schwarz.

Joseph spielte eine Klasse-Partie. Er zeigte sich eröffnungstheoretisch bestens vorbereitet und gestattete es seinem nominell deutlich überlegenem Gegner nicht, einen Vorteil zu erlangen. Der erkämpfte halbe Punkt war nicht einer Verteidigungsleistung zu verdanken, vielmehr spielte Joseph beherzt nach vorne, wobei einige Kiebitze das Gefühl hatten, dass dies nachteilig sein könnte. Das Gegenteil war der Fall. Joseph konnte einen schönen persönlichen Erfolg erringen, der Blick auf das Mannschaftsergebnis verbietet sich, Joseph soll seine Erfahrungen gegen gestandene Spieler sammeln und nicht mit taktischen Vorgaben belastet werden. Mit einem Schwarzremis ist ohnehin das Soll erfüllt.

Phuong konnte stand zwar phasenweise optisch gut, allerdings erwies sich ihr Angriff auf den König als nicht durchschlagend. Im Ergebnis blieb eine unschöne Fesslung übrig, die Phuong zwang, Material zu geben. Trotz trickreicher Versuche, die Stellung noch zu halten, stand letztlich die Null. Fabian stand im Grunde lange Zeit solide. Er versuchte dann aber, offensiv zu werden, ohne hierfür das nötige Stellungspotential aufzuweisen, ein abwartendes Spiel wäre angezeigt gewesen, hätte aber mit Blick auf die Mannschaft auch nicht viel gebracht. Schwarz ließ sich nicht lange bitten, nahm zwei Bauern mit und nutzte die geöffneten Linien zum Angriff. Fabian hatte nichts mehr entgegenzusetzen und landete im klar verlorenen Endspiel, das er sich nicht mehr zeigen ließ.

Wolfram hatte wieder einmal die bewegteste Partie auf dem Brett. Er brachte ein sehr gut aussehendes Opfer an und machte Jagd auf den schwarzen König. Ob man von einem Opfer sprechen kann, ist die Frage, da der Rückgewinn des Materials auf lange Sicht bereits geplant war. Schwarz fand sehr gute Verteidigungszüge, verbrauchte dabei aber sehr viel Zeit. Nachdem er die Figur zurückgeben musste, hatte er noch 5 Minuten für 20 Züge in komplexer Stellung auf der Uhr. Irgendwie gelang es ihm dann aber doch, die Zeitkontrolle zu schaffen, ohne die Stellung ruiniert zu haben. Letztlich musste sogar Wolfram noch aufpassen, dass sein Blättchen nicht zuerst fällt, der Bauernvorteil war keineswegs eine Garantie für den Sieg, da das leidige Problem der ungleichfarbigen Läufer bestand. Nach der Zeitgutschrift verrann die Zeit dann auch wieder, ohne, dass Wolfram schon den Gewinnweg nachgewiesen hatte. Bei beiderseitiger knapper Zeit investierte Wolfram nochmals einige Minuten, um sich für einen konkreten (Gewinn?!)Plan zu entscheiden. Er begann diesen umzusetzen, aufgrund der geringen Restzeit von etwa 20 Sekunden siegte dann aber doch die Vernunft über die Emotion, Wolfram entschied sich zähneknirschend für ein Remisgebot, das dann auch angenommen wurde. Es muss nicht extra betont werden, dass Wolfram mit dem Remis nicht zufrieden war, hatte doch Schwarz die gesamte Partie über nichts weiter unternommen, als zu versuchen, Gewinnversuche zu vereiteln.

Am Ende stand die deutliche 1,5 zu 6,5 Niederlage, diese mag zwar etwas hoch ausgefallen sein, war aber als solche nicht zu verhindern. Sie ist besonders schmerzhaft, weil die unmittelbaren Konkurrenten alle gepunktet haben, es kann sich am Ende die Situation ergeben, dass 4 Mannschaftspunkte zu wenig sind. Wir müssen daher unbedingt noch nachlegen. In den nächsten 3 Spielen warten mit SK, Raguhn und Köthen allerdings harte Brocken auf uns.

Torsten Vollmar

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Bericht 5. Runde

5. Spieltag SK Dessau 93 II - 1.SC Anhalt II

Das Lokalderby fand diesmal unter ungleichen Voraussetzungen statt. Wir konnten zwar erfreulicherweise wieder auf unseren Stammachter zurückgreifen, waren aber wertzahlmäßig an jedem einzelnen Brett deutlich unterlegen. Aufgrund der Tabellensituation durften wir uns aber auf unseren 4 Mannschaftspunkten nicht ausruhen, sondern wollten gleichwohl auf Punktejagd gehen.

Ich spielte gegen Volodymyr Ozeran der hinsichtlich seiner tatsächlichen Spielstärke die (der) einzige Unbekannte war. Klar war, dass er sehr solide spielt, im Hinblick auf mehrere Punkteteilungen bei der KEM und in der BOL erschien mir aber seine aktuelle Wertzahl ggf. doch etwas hoch angesetzt. In der Eröffnung überkam mich aber zunächst das ungute Gefühl, dass er doch sehr stark ist, da er mein eigentlich solides System mit wenigen Nadelstichen kritisch in Frage stellte, ich musste zumindest kurzfristig befürchten, dass mein König in der Mitte bleiben könnte und die Fluchtfelder der Dame auf ein Minimum beschränkt sind. Ein optisch unschöner Läuferrückzug auf g1 brachte Besserung. Er verhinderte zwar zunächst die Rochade, hielt aber die Stellung im Gleichgewicht. Mit zunehmender Partiedauer gefiel mir meine Stellung dann wieder besser, allerdings hatte Schwarz verschiedene Drohungen parat, die bekanntermaßen nachhaltiger wirken, als deren Ausführung.

Wolfram spielte gegen Wolfgang Lübeck. Er wich recht früh von den ausgetretenen Pfaden zum Zwecke der Schaffung eines unübersichtlichen Stellungsbildes ab. Wolfgang war der Meinung, dass er sich ein Bauernopfer zeigen lassen will, da er keine konkrete Drohung sah. Er konnte dabei nicht wissen, dass Wolfram komplizierte Stellungsbilder bevorzugt und er sich mit seiner Entscheidung keinen Gefallen tat. Ivan saß Mikhail Zoun gegenüber, er hielt die Stellung ausgeglichen, sah sich aber energischen Angriffsbemühungen ausgesetzt. Fabian fand sich gegen Steffen Vogel im ungeliebten Stellungsbild wieder, Phuon musste sich mit dem Top-Scorer Sven Sonntag auseinandersetzen, der auch in gewohnter Weise sehr offensiv agierte. Max konnte gegen Thomas Pannier nicht zu seinem sicheren Spiel finden, er überzog seine Stellung und hatte bereits frühzeitig eine Qualität weniger, ohne, dass ausreichende Kompensation vorhanden war. Tuan traf auf Michael Thom und entwickelte eine ansprechende Stellung, ohne dass bereits eine konkrete Prognose über den Ausgang der Partie abgegeben werden konnte. Aus meiner eigenen Erfahrung sind Partien gegen Michael immer sehr interessant und keineswegs langweilig, weil Michael einen ganz eigenen Spielstil hat, der nicht unbedingt als klassisch zu bezeichnen ist und früh zu ungewöhnlichen Stellungsbildern führt. Joseph spielte gegen Problemschachfan Frank Uhlig. Auch dieser bevorzugt einen offensiven Stil bei dem er sein spezifisches Rechenvermögen einbringen kann. Allerdings habe ich bereits die eine oder andere Partie verfolgen können, in der diese Partieanlage ausgekontert werden konnte.

Ivan unterbreitete dann ein Remisgebot, dieses wurde zwar zunächst abgelehnt, einige Züge später sah aber Schwarz ein, dass ein Gewinnweg nicht ersichtlich ist und willigte ein. Die Punkteteilung ist für Ivan ein schöner Erfolg, wenn auch der Zeitpunkt im Mannschaftssinn etwas früh gewählt war. In der Folgezeit entwickelte sich der Wettkampf sehr dynamisch, die Partien waren dabei nicht unbedingt von größter Korrektheit gekennzeichnet. Frank Uhlig sah die Chance, gegen Joseph ein Opfer anzubringen, das aber keinen reellen Wert besaß. Joseph konnte nachweisen, dass er keineswegs in Nachteil gerät und hatte die Qualität für zwei Bauern, ob dies aber zum vollen Punkt reichen sollte, stand auf einem anderen Blatt. Phuongs Stellung geriet aus den Fugen, ihr König stand zentral und wurde zum Spielball der schwarzen Figuren. Tuan hatte plötzlich eine Figur mehr, da Michael Thom sich selbst in Schwierigkeiten brachte und Tuan dies konsequent nutzte. Wolfram hatte Wolfgang durch sein Angriffsspiel so verwirrt, dass dieser eine Kombination übersah und die Dame fast ohne Kompensation verlor. Max bemühte sich noch um Gegenspiel, konnte dieses aber nicht wirklich aufbauen. Fabian verlor zwar einen Bauern, da aber neben einigen Bauern nur noch Türme und ungleichfarbige Läufer auf dem Brett blieben, bestand die Vermutung, dass die Partie Remis ausgehen würde.

Zu diesem Zeitpunkt erhielt ich ein Remisgebot, wobei mir noch nicht ganz klar ist, wer eigentlich vor wem mehr Respekt hatte. Meine Stellung sah zwar nicht schlecht aus, ich musste mich aber entscheiden, ob ich einen Bauern opfere, um aktives Spiel zu halten oder meinen Turm von der d-Linie wieder auf die a-Linie zurückzukommandieren, dadurch meinen a-Bauern zu halten und die Initiative wieder abzugeben. Ich entschied mich mit Blick auf ein vermeintliches 4:4, das Gebot anzunehmen. Diese Entscheidung war leider die falsche. Obwohl die Stellung objektiv wohl jedenfalls nicht vorteilhaft war, hätte ich weiterspielen sollen, um auf etwaige unvorhersehbare Partieverläufe noch reagieren zu können. Dieser Möglichkeit durch eigenes Verschulden selbst beraubt, konnte ich nur noch zuschauen und mich ärgern.

Max gab nach einiger Zeit seine hoffnungslos stehende Partie auf. Joseph bekam ein Remisgebot in einer wohl nicht zu gewinnenden Stellung. Nachdem er zuvor noch geäußert hat, dass er wohl verlieren wird, war es angezeigt, das Gebot zu akzeptieren. Leider wurde mein Optimismus dann nicht bestätigt. Fabian verpasste es, mittels Fesslung den Turmtausch zu erzwingen, er hatte das Manöver zwar berechnet aber dann doch nicht durchgeführt und übersah in seiner Alternativvariante ein Grundlinienmatt. Dass Fabian über den Partieverlust selbst am meisten enttäuscht war, erklärt sich von selbst. Ohne den Blackout (Fabian hatte tatsächlich Schwarz) wäre ein Endspiel entstanden, in dem Steffen erhebliche Mühe gehabt hätte, irgendwie seinen Mehrbauern gewinnbringend einzusetzen. Phuongs Stellung hatte sich nicht grundlegend geändert, die Kiebitze waren aber der Meinung, dass ein Remis zu erreichen wäre. Die Vermutung wurde damit begründet, dass Phuong die Dame für zwei Türme und einige Bauern tauschen konnte. Der König hätte dann aber noch immer im Zentrum im Zentrum gestanden und sich dem Figurenspiel ausgesetzt gesehen. Es hätte aber durchaus noch interessant werden können. Leider blieb es beim hätte, Phuong setzte nicht optimal fort und gab die Dame zu erheblich schlechteren Konditionen und verlor dann recht schnell. Der Wettkampf war leider gegen uns entschieden, drei Nullen in der Mittelachse waren zuviel.

Fabian und Tuan spielten ihre Partien natürlich weiter auf Sieg. Bei Wolfram drängte sich die Frage auf, warum Wolfgang noch immer spielt, zwar wirbelte dieser mit den verbliebenen Figuren aber die Dame mehr ist nicht zu verachten. Die Partie wurde dann nochmals künstlich spannend, als es auf die Zeitkontrolle zuging, Wolfram schaffte in Bemühung um Perfektion seinen 40sten Zug ca. 2 Sekunden vor Blättchenfall, dann war die Partie aber auch endgültig abgehakt. Tuan transportierte seinen Vorteil souverän zum vollen Punkt. Die im Hintergrund lauernde 50-Züge-Regel war nicht wirklich eine Gefahr, irgendwann waren die Verteidigungsfiguren überlastet und die Stellung auch tatsächlich verloren.

Am Ende stand eine respektable knappe Niederlage. Diese zeigt zwar, dass wir gegen wirklich jede Mannschaft der Liga eine reelle Chance haben, bringt uns aber gerade wegen der anderen Ergebnisse im Moment nicht wirklich weiter. Es besteht aber durchaus Grund zum Optimismus, dass wir mit mannschaftlicher Geschlossenheit noch die nötigen Punkte gegen die unmittelbare Konkurrenz einfahren. Wolfram und Tuan entwickeln sich gegen starke Gegner zu Punktegaranten, Joseph konnte wieder nicht bezwungen werden. Ivan hat gegen einen starken Gegner einen Achtungserfolg gelandet. Max wird bei Konzentration auf den Wettkampf wieder zu alter Stärke zurückfinden, Phuong wird mit ihrer Spielanlage in den nächsten Runden wieder punkten und Fabian wird demnächst die Big Points holen. Ich müsste dann als Senior im Grunde nicht viel mehr machen, als die Mannschaftspunkte zu verwalten.

Torsten Vollmar

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Bericht 6. Runde

6. Spieltag 1.SC Anhalt II - SC Raguhn

Leider waren die Voraussetzungen für einen Punktgewinn gegen unsere Gäste aus Raguhn bereits vor dem Wettkampf nicht die besten, da Maximilian anderweitigen sportlichen Verpflichtungen nachgehen musste und sich auch Ivan abgemeldet hatte. An Brett 7 feierte somit Heiko Premiere, Brett 2 blieb notgedrungen frei.

Die Raguhner hatten aber ähnliche Sorgen, Wolfram Hille war nicht mit angereist, es bestand zwar noch die Hoffnung, dass dieser wie bei einem der letzten Spiele noch innerhalb der ersten Stunde im Spiellokal eintrifft, diese erfüllte sich aber nicht. Es bestand somit die kuriose Situation, dass sich die ersten beiden Bretter neutralisierten, wobei jeweils die Weißpartie weggegeben wurde. Wir spielten faktisch wieder wie in alten Zeiten mit 6 Brettern. Ich war über meinen Freipunkt nur bedingt glücklich. Zwar stand der Punkt der Mannschaft gut zu Gesicht, ich persönlich hätte aber natürlich lieber gespielt, zumal die bisherigen 3 Partien gegen Wolfram Hille immer sehr bewegt waren und ausschließlich mit Schwarzsiegen endeten.

(Unser) Wolfram spielte gegen Martin Michalek, dieser bevorzugt normalerweise recht wilde Varianten, deutete eine solche auch an, war dann aber recht schnell auf Vereinfachung aus. Wolfram konnte wohl zwar einen gewissen Vorteil behalten, insgesamt sah die Stellung aber sehr rermisverdächtig aus. Fabian spielte gegen Gerhard Teichmann, der ganz untypisch spielte, nämlich sehr defensiv und unter Verbrauch von Bedenkzeit. Fabian übernahm das Kommando und verstärkte seine Stellung Stück für Stück, er gewann einen Bauern und konnte hoffnungsfroh auf den weiteren Partieverlauf schauen. Phuong hatte es mit Rainer Kölling zu tun. Diesem gelang es unter zwischenzeitlichem Bauernopfer zwei Türme auf die siebente Reihe zu postieren und mit weiteren Figuren gegen den König zu spielen. Phuong konnte zwar dann einen der Türme abtauschen, die Situation hatte sich aber nicht entscheidend verbessert, da der verbliebene Turm einfach nicht zu vertreiben war. Jeglicher Versuch, Gegenspiel zu erlangen wurde unterbunden, weil die Figuren wieder zu Verteidigungsaufgaben herangezogen werden mussten. Es bestand aber die Hoffnung, dass die Stellung irgendwie gehalten werden kann. Tuan hingegen hatte gegen Gerhard Arnold eine komfortable Stellung erreicht. Ich habe zwar zunächst nicht genau berechnen können, wer eigentlich was droht, letztlich habe ich mich aber dafür entschieden, dass nur Tuan gewinnen kann. Heiko hielt sich entgegen etwaiger Befürchtungen sehr gut. Zugegebenermaßen beschränkte sich sein Spiel ausschließlich auf das Zerstören, dies machte er aber gegen Hans-Jürgen Ewald sehr gut. Dieser hatte sichtlich Schwierigkeiten, gegen die teilweise ungewöhnlich aussehenden Verteidigungsmanöver etwas Vernünftiges auf das Brett zu bekommen. Ein Gewinnweg war zu diesem Zeitpunkt jedenfalls nicht zu erkennen. Joseph spielte gegen Udo Döring gewohnt ideenreich, musste irgendwann, nachdem bereits sehr viel getauscht war, einen Bauern abgeben, es entstand ein Damenendspiel in dem der Mehrbauer gleichzeitig ein marschierender Freibauer war.

Tuan bestätigte meinen Optimismus und konnte aufgrund Materialgewinns sehr schnell den vollen Punkt einfahren und uns in Führung bringen. In dieser Form werden wir an Tuan auch in den nächsten Spielen viel Freude haben, der mit seinem kompromisslosen Stil immer den vollen Punkt anstrebt. Die Führung hielt dann aber nicht lange. Joseph spielte im Endspiel nicht genau genug. Das Problem seiner Stellung war das, dass er den Freibauern im Grunde nicht aufhalten konnte, was wohl dazu führte, dass er die Partie etwas zu früh abschrieb. Die Chance hätte aber darin bestanden, konsequent auf ein Dauerschach zu spielen. Zunächst konnte er aber nichts erreichen, weil die entscheidende Diagonale durch die schwarze Dame besetzt war. Allerdings änderte sich dies. Schwarz zog seinen Freibauern zu eifrig nach vorne, für einen Moment war die Diagonale nicht mehr gedeckt und Joseph hätte die Möglichkeit gehabt, das Remis zu erzwingen, entweder durch Dauerschach oder durch die Abholung des Freibauern. Zu diesem Zeitpunkt war Joseph aber etwas abgelenkt, weil er gerade einen Zug zuvor hätte einzügig mattgesetzt werden können, nachdem er versucht hatte, mit seinem König noch den Freibauern zu fangen. Er sah den Remiszug nicht und machte einen untauglichen Zug. Der Rest war dann Formsache. Wenige Züge später war die Partie gegen Joseph entschieden.

Phuong musste sich dann auch geschlagen geben. Sie konnte nicht ausreichend Gegenspiel entwickeln, die verbliebenen Figuren waren einfach überlastet und konnten nicht auf Dauer die Mattdrohungen und gleichzeitig einen Materialverlust abwehren. Die Partie war im höheren Sinne bzw. deutlich früher entschieden, nur die Umsetzung nahm noch einige Zeit in Anspruch. Es stand somit 2 zu 3 bei noch 3 offenen Partien, es sah aber gleichwohl nicht schlecht aus, weil Heiko und Wolfram auf Remiskurs waren, Wolfram kämpfte sogar noch um mehr und Fabian den vollen Punkt ansteuerte.

Heiko stand lange Zeit absolut ausgeglichen und hätte mit etwas Routine sicher keine Schwierigkeit gehabt, das Remis zu sichern. Wolfram fand sich im Turmendspiel wieder, dieses bot, wenn überhaupt, nur ihm Chancen, dies auch, weil Weiß sicher nicht optimal spielte. Bis zum tatsächlichen Gewinn fehlte aber immer ein kleines Stück. Fabian hatte bereits zwei Bauern mehr und schien sich die Partie nicht mehr nehmen zu lassen.

Bei Heiko entwickelte sich die Partie aber nicht erfreulich. Er entfernte den König zu weit vom Geschehen und bot Schwarz die Möglichkeit, einen Bauerndurchbruch zu schaffen. Heiko musste eine Leichtfigur für den Bauern geben und stand eigentlich hoffnungslos. Wie von den Raguhnern geunkt, bekam er dann aber doch noch seine Chance. Er gewann erst einen zweiten Bauern und hätte dann aufgrund zu passiven Schwarzen Spiels die Möglichkeit gehabt, seine verbliebenen zwei Bauern zu opfern, es wäre dann lediglich noch ein schwarzer Randbauer mit dem Läufer, der nicht das Umwandlungsfeld beherrscht, übriggeblieben. Der weiße König hätte in der richtigen Ecke gestanden. Schade war, dass Heiko dieses Remisbild nicht kannte und anstatt das Remis abzusichern auf Sieg spielte, sich aber dann nicht traute, auch konsequent weiter vorwärts zu laufen. Stattdessen trat er mit seinem König wieder den Rückweg an, schaffte es aber nicht mehr, die Ecke zu erreichen und verlor dann schnell. Die letzte Phase der Partie war durch Heikos Zeitnot gekennzeichnet.

Fabian hatte nicht den optimalen Gewinnplan, nicht zuletzt auch wegen der gewöhnungsbedürftigen aber auch nicht unfair gemeinten Angewohnheit Gerhard Teichmanns, sein Gegenüber auch nach einem Zug noch in die möglichen Varianten lautstarken einzubeziehen. Es kam zu beidseitiger Zeitnot mit wechselseitigen Ungenauigkeiten. Die Partie war kurz wieder ins Remis abgeglitten. Da Gerhard aber noch über den 40sten Zug weiterblitzte, brachte er Fabian wieder in Vorteil, diese Chance ließ er sich nicht noch einmal nehmen und verwandelte dann den Satzball sicher.

Leider kam Wolfram nicht dazu, einen Matchball zu verwandeln. Trotz aller Versuche ließ sich das Turmendspiel nicht gewinnen. Am Ende standen ein ausgekämpftes Remis und eine bittere 3,5 zu 4,5 Niederlage. Diese war deshalb bitter, weil wir in mindestens 2 Partien nicht hätten verlieren müssen und somit zumindest ein 4 zu 4 möglich war. Joseph wird seine Routine noch durch viele Wettkampfpartien erlangen und Heiko wird das verpasste Remisbild wohl in seiner Schachkarriere nicht mehr vergessen. Tuans erneuter Punkt und Fabians erster (angekündigter) Sieg waren natürlich die Highlights. Hoffen wir, dass wir in den nächsten Spielen unsere Siege so bündeln können, dass Mannschaftspunkte herausspringen. Gegen Köthen besteht die nächste Chance, obwohl es mit Sicherheit nicht leichter werden dürfte.

Torsten Vollmar

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Bericht 7. Runde

7. Spieltag VfL Köthen II - 1.SC Anhalt II

Wir konnten unsere Fahrt nach Köthen nur mit 7 Mann antreten, da Max nicht spielen konnte und alle in Betracht kommenden Ersatzspieler ebenfalls verhindert waren, sich festgespielt hätten bzw. die 3. betreuen mussten. Die Punktvorgabe war zwar nicht schön, wir waren aber der Auffassung, dass diese nicht wettkampfentscheidend sein wird, wir mit einer konzentrierten Leistung auch zumindest 4 Punkte zusammentragen können. Die Köthener waren natürlich Favorit, sie gaben zwar ihr Spitzenbrett an die 1. Mannschaft ab, konnten aber als Ersatzspieler Herwig Karius einsetzen, von einer Schwächung kann man da kaum sprechen.

Ich traf somit auf Bernd David und hatte mir viel vorgenommen. Da Bernd zunächst recht defensiv agierte, sah meine Stellung zunächst ganz gut aus. Ich griff an und hoffte, die Stellung genügend verstärken zu können, um Kapital hieraus zu schlagen. Gleiches galt für Wolfram der gegen Andra Thiele ebenfalls mit Weiß sein Glück versuchte. Ein starkes Bauernzentrum mit der Option auf die Bildung eines Freibauern berechtigte zur Hoffnung auf einen erfolgreichen Partieverlauf. Ivan spielte gegen Hans-Joachim Philipp, dieser spielte wie gewohnt sehr offensiv und opferte dann in Gewinnabsicht in die schwarze Königsstellung, was Ivan aber keineswegs erschreckte. Fabian traf wie bereits mehrmals in den letzten Jahren auf Alexander Amann, der aufgrund seiner Verteidigungskünste immer ein sehr unbequemer Gegner ist. Fabian übernahm das Kommando am Damenflügel und versuchte, dort alles klar zu machen. Phuong hatte gegen Lothar Puschmann zwar die richtige Idee eines Bauernopfers, spielte dann aber ungenau weiter und geriet in eine objektive Verluststellung. Mit viel Kampfgeist verwickelte sie die Stellung und schuf mit ihrem Springerpaar immer neue Drohungen. Tuan stand gegen Felix Hersleb nicht schlecht, wirklich Bewegung war aber auf dem Brett noch nicht vorhanden. Joseph musste sich gegen Herwig Karius verteidigen und konnte die Stellung vereinfachen und zunächst alle Drohungen eines Materialverlustes parieren.

Ivan wehrte die weißen Angriffsversuche gekonnt ab und hatte klaren Vorteil. Diesen transportierte er sehr souverän zum vollen Punkt. Ich musste feststellen, dass ich die Stellung etwas überzogen und einige Verteidigungsmöglichkeiten unterschätzt hatte. Ich musste notgedrungen einen Abtausch akzeptieren, der meinen Vorteil entfallen ließ und mir einen rückständigen Bauern verschaffte auf den Schwarz spielen konnte. Zwar fehlten die konkreten Einbruchsfelder, allerdings sollte ich auf lange Sicht einen schweren Stand haben, da ich konkretes Gegenspiel nicht nachweisen konnte. Aufgrund dieser Überlegungen bot ich Remis an, das Angebot wurde akzeptiert. Phuong hatte zu diesem Zeitpunkt eine Gewinnstellung auf dem Brett, da Lothar eine der Drohungen übersehen hatte und Material verlor. Kurz zuvor hätte er seinerseits noch die Chance gehabt, für sich entscheidenden Vorteil herauszuholen. Er versuchte nach dem Materialverlust zwar noch, etwas im Trüben zu fischen, Phuong ließ sich aber auf keine Verwicklungen mehr ein und fuhr den Punkt ein. Joseph war zwischenzeitlich doch in Nachteil geraten. Er schaffte es zwar auch im Endspiel, Herwig immer wieder mit Ideen zu überraschen, die den schon fast greifbar geglaubten Gewinn zunächst nicht ermöglichten, irgendwann war dann aber doch nichts mehr zu machen und der Punkt war weg. Tuan hatte einen Bauern gewonnen und fand sich in einem Endspiel mit Dame und Leichtfigur wieder. Schwarz wollte sich aber keineswegs geschlagen geben und fand gut zurück ins Spiel, er gewann den Bauern zurück, verlor diesen dann in Zeitnot aber wieder. Tuan ließ es dann nicht mehr zu, dass Schwarz auf irgendwelche Remisvarianten hoffen konnte und verwandelte seinen Mehrbauern sehenswert. Der Zwischenstand lautete 3,5 zu 2,5 für uns bei noch zwei offenen Partien.

Wolfram hatte bei seinen Angriffsbemühungen die Stellung falsch bewertet und anstatt eines kleinen Vorteils die Entscheidung gesucht und dabei die Qualität verloren. Auf den ersten Blick sah die Stellung zwar noch gut aus, bei genauerer Betrachtung war dies aber nicht mehr der Fall. Fabian hatte zwischendurch einen Bauern verloren, sich diesen aber wieder zurückerkämpft, um ihn dann doch wieder zu verlieren. Das verbliebene Endspiel war zwar nicht aussichtslos, bei konsequenter schwarzer Spielweise bestand aber doch sehr konkret eine Verlustgefahr. Die Remisstellung die Heiko in der letzten Runde nicht ganz erreicht hatte, hätte auch noch entstehen können. Schwarz tat aber Fabian nicht den Gefallen, ungenau zu werden, sondern überzeugte mit einer geduldigen aber effektiven Figurenführung und gewann schließlich. Wolfram verwickelte kräftig, konnte aber nichts mehr ändern. Als dann auch die letzte Pattvariante nicht zog, war es mit der Herrlichkeit vorbei und der Wettkampf knapp aber verdient entschieden.

In der sehr engen Tabelle sind wir momentan auf Platz 10 gerutscht, was aber nicht so bleiben soll. Wir haben gegen die vermutlich stärksten Teams 3 mal nur sehr knapp verloren. Allerdings haben wir in den letzten beiden Runden eine bessere Ausgangsposition selbst vergeben, auch wenn man natürlich gegen Spielerausfälle nicht viel machen kann. Gegen die Köthener waren wir realistisch betrachtet in den drei Spielen vom Mannschaftspunkt am weitesten entfernt und sollten uns daher nicht zu sehr ärgern. In den nächsten beiden Runden müssen wir nochmals richtig zuschlagen, dann haben wir noch alle Chancen.

Torsten Vollmar

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Bericht 8. Runde

8. Spieltag 1.SC Anhalt II - SV 51 Zerbst

Vor dem Hintergrund der Tabellensituation und des knappen Ausgangs der letzten Wettkämpfe hatten wir uns viel vorgenommen. Mit der Mannschaft aus Zerbst kam ein Spielpartner, gegen den wir in den letzten Jahren immer recht gut ausgesehen haben, obwohl ich Jahr für Jahr darauf hingewiesen habe, dass er eine beträchtliche Spielstärke aufweist, es gegen uns aber immer nicht so recht lief. Von einem schlafenden Riesen zu sprechen, wäre übertrieben, allerdings hatte ich schon gehörig Respekt vor dem Wettkampf.

Die Zerbster haben in diesem Jahr ein wenig rotiert, so dass ich auf Jörg Tuma traf, diesmal mit der Absicht, ein frühzeitiges Remis zu vermeiden. Jörgs Spielweise kam dieser Absicht nicht entgegen. Er bemühte sich meiner Meinung nach nicht wirklich um Vorteil, wenn ich auf Gewinn spielen wollte, musste ich die festgefahrene Stellung mit ungewissem Ergebnis öffnen. Wolfram spielte gegen das Urgestein Georg Wittmann, konkret kann ich zur Eröffnung nichts sagen, Wolfram griff jedenfalls in unklarer Stellung an. Ivan saß Hans-Jürgen Barucker gegenüber und musste sich einem gefährlichen Königsangriff erwehren. Fabian traf auf Rudolf Schubert, es sah alles recht ausgeglichen aus, Phuong spielte gegen Thomas Wittmann, dem langjährigen Spitzenbrett. Die Stellung sah ganz gut aus, Entscheidendes war aber noch nicht passiert. Tuan stand gegen Detlef Grube ganz ungewohnt sehr gedrückt und konnte nur reagieren. Joseph hatte die Eröffnung gegen Andreas Gyra versaut und Material verloren. Philipp, der für den abwesenden Max eingesprungen war, spielte gegen Willi Buchholz eine sehr schöne Partie. Er bot ein Bauernopfer an, dem Willi nicht widerstehen konnte. Der Rest ist schnell zusammengefasst. Philipp wies nach, dass das Opfer korrekt war und gewann in der Folge Material und sehr schön die Partie. Er hat mit dieser Kurzpartie seine gute Form unter Beweis gestellt und seine Befürchtung, dass die Bezirksoberliga für ihn noch zu schwer sein könnte, widerlegt.

Der Zwischenstand von 1:0 war leider nur eine sehr kurze Momentaufnahme. Ivan stand vor der Alternative Matt oder Materialverlust und entschied sich für die Aufgabe. Joseph fand auch keine Rettung mehr und verlor. Tuan konnte dem Angriff nichts mehr entgegensetzen und verlor chancenlos. Wolfram hatte sich verzockt und in geschwächter Stellung Material verloren. Phuong hatte etwas zu offensiv gespielt und sah sich mehreren entscheidenden Fesslungsmotiven ausgesetzt. Ich bin konsequent dem Remis aus dem Weg gegangen und habe unter Rückfall in alte Unarten ungewöhnliche oder auch schlechte Wege betreten. Ich hatte zwar zu keinem Zeitpunkt ein Remisgebot erhalten, wenn ich Remis geboten hätte, wäre es aber sicher angenommen worden. Als ich dann einsah, dass wohl mehr als Remis nicht mehr möglich war, wollte Jörg kein Remis mehr, ich habe dies erst nicht verstanden, musste mich aber belehren lassen, dass ich das entstandene Endspiel falsch beurteilt hatte.

An dieser Stelle war bereits klar, dass der Wettkampf nicht für uns lief, eine Niederlage nicht zu vermeiden ist. Fabian betrieb Schadensbegrenzung und willigte in ein Remisgebot ein. Phuong hatte keine Chance mehr, Thomas spielte seinen Vorteil routiniert bis zum vollen Punkt aus. Wolfram kämpfte zwar aufopfernd, konnte aber eine Niederlage nicht mehr verhindern. Ich musste mich noch quälen lassen, und erkennen, dass mein Läufer ausschließlich Verteidigungsaufgaben erfüllte und gegen den beweglichen Springer im Verbund mit den vorrückenden Bauern keine Chance hatte. Ich schaffte es auch nicht mehr, irgendwie zu tricksen und verlor ebenfalls. Diese Niederlage empfand ich als besonders ärgerlich, weil sie durch eigenes fehlerhaftes Spiel und nicht in erster Linie durch Jörgs Spielstärke eingeleitet wurde. Am Ende hat er zwar sehr schön die Steilvorlage verwertet, zuvor brauchte er aber eigentlich nur seine Figuren defensiv hinzustellen und abzuwarten, bis ich selber den Gewinnweg durch überzogenes Spiel eröffne. Sicherlich wäre ein Remis heute die klügere Entscheidung gewesen.

Die hohe Niederlage bedeutete natürlich einen Rückschlag für unsere Ambitionen auf den Klassenerhalt, mehr aber auch nicht. Von einer Entscheidung gegen uns kann noch keineswegs gesprochen werden, da Bitterfeld, Wittenberg und Bernburg noch in Schlagdistanz sind und in der letzten Runde gegen stärkere Gegner wohl nicht alle punkten werden.

Torsten Vollmar

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Bericht 9. Runde

8. Spieltag 1.SC Anhalt II - SG Jeßnitz

Vor der letzten Runde war klar, dass wir auf jeden Fall einen Sieg brauchten, um eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Der Albtraum schlechthin bestand darin, dass wir gewinnen und alle Konkurrenten ebenfalls. Eigentlich war aber nicht damit zu rechnen, weil Bitterfeld mit SK, Wittenberg mit Köthen und Bernburg mit Raguhn durchweg starke Gegner hatten, sicher sein konnte man sich aber nicht. Mangels zentraler Endrunde mussten wir ohnehin vorlegen und dann abwarten. Nachdem es uns nach ca. einwöchiger Telefonkonferenz endlich am Samstagabend gelungen war, Klarheit über die Aufstellung zu bekommen, waren wir sehr optimistisch, zumal unsere Geheimwaffe Konstantin in der letzten Saison gegen Jeßnitz einen souveränen vollen Punkt eingefahren hatte.

Der Wettkampf begann sehr bewegt. Joseph wähnte sich gegen Karin Perkuhn bereits im Vorteil, hatte er doch eine Leichtfigur mehr. Allerdings war diese bei genauerer Betrachtungsweise nicht zu halten, sondern musste zurückgeopfert werden. Joseph hatte aber bereits mit der Mehrfigur kalkuliert, so dass er dann etwas geschockt war und nicht mehr konsequent weiterspielte, sondern die Möglichkeit verpasste, mit naheliegenden Zügen einen kleinen Vorteil oder zumindest eine ausgeglichene Stellung zu sichern. Stattdessen drangen die schwarzen Türme auf seine siebente Reihe ein und brachten den König zur Strecke. Joseph war anschließend sehr betrübt und trauerte seiner Chance hinterher, Kopf hoch! In dem Moment als Joseph eine Mehrfigur auf dem Brett hatte, überzeugte Konstantin gegen Manfred Peschke mit einem schönen Königsangriff. Manfred wählte eine ungünstige Fortsetzung und verlor nicht nur einen Bauern, sondern entscheidend Material. Er versuchte dann, noch Verwicklungen zu schaffen. Konstantin ließ sich hierauf aber nicht ein, vereinfachte die Stellung und wickelte sie zu einem klar gewonnen Endspiel ab, das er dann auch ohne Wackler durchzog. Er ließ Manfred in einer sehr schönen Partie nicht den Hauch einer Chance.

Torsten Schmidt sah sich gegen einen gut aufgestellten Ivan aufgrund der Entwicklung an Brett 7 und 8 genötigt, auf dessen König zu spielen, dazu seine eigene Königsstellung zu vernachlässigen. Ivan ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und wies nach, dass ein zentraler König nicht gut sein kann. Es stand somit recht schnell 2:1 für uns. Klaus Perkuhn spielte gegen mich den Theoriestiefel herunter und gab sich mit einer Remisstellung zufrieden. In Anbetracht der Bedeutung des Wettkampfs wollte ich diesmal nicht aus den regulären Bahnen ausbrechen. Eine Punkteteilung war das logische Ergebnis. Fabian stand gegen Günter Fiedler nicht schlecht, allerdings fehlte ihm der entscheidende Hebel um die Remisbreite zu überschreiten. Es folgte somit auch bei ihm die Punkteteilung. Diese war auch berechtigt, da alle noch laufenden Partien Anlass zur Hoffnung gaben. Wolfram griff gegen Harald Perkuhn an, Phuong hatte gegen Peter Heidle einen Bauern mehr, Tuan lag ebenfalls gegen Wolfgang Kräuter mit einem Bauern vorn.

Dann kam aber alles mal wieder ganz unerwartet. Wolfram hatte einen stillen Zwischenzug übersehen, sein Angriff konnte zurückgeschlagen werden, schlimmer noch, es blieb eine Leichtfigur auf der Strecke. Phuong stand zwar immer noch gut, es war aber nicht klar, ob sich Weiß nicht ins Remis flüchten kann. Tuan kam auf die Idee, einen zweiten Bauern gewinnen zu wollen und schlug mit seiner Dame einen Randbauern auf der siebenten Reihe in geschlossener Stellung. Schnell wurde klar, dass diese Idee ausgesprochen schlecht war, die Dame fand kein Rückzugsfeld mehr und konnte einfach abgeholt werden. An dieser Stelle war der erforderliche Mannschaftssieg in weite Ferne gerückt.

Der Wettkampf drehte sich aber noch einmal. Tuan überlegte sehr intensiv und hatte dann eine grandiose Idee. Seine Fortsetzung war zwar objektiv auch verloren, gab aber Schwarz die Chance, fehlzugreifen. Einmal auf dem falschen Feld getauscht...und schon war die Dame wieder befreit. Es blieben zwei Mehrbauern bei Tuan, wenn auch in sehr starrer Stellung. Phuong spielte sehr phantasievoll und keineswegs remisverdächtig. Sie steuerte sehr zielstrebig eine Stellung an, die gewonnen war, die Sache wurde noch abgekürzt, weil Weiß nicht den besten Verteidigungsweg wählte. Wenig später hatte Phuong gewonnen und wir waren glücklich, weil der so wichtige Mannschaftssieg in Reichweite war. Wolframs Stellung hatte sich nicht verbessert, wir mussten die Partie wohl abschreiben.

Ich hatte jetzt genügend Zeit, Tuans Stellung durchzurechnen. Schwarz hatte die Stellung zugemauert. Es bestanden für Tuan wenige Möglichkeiten, die Stellung im Gewinnsinne zu öffnen. Bei abwartender Spielweise wäre kaum etwas zu erreichen gewesen, weil Schwarz seine Figuren nur hin und her schiebt. Eine sofortige Öffnung der Stellung barg das Risiko, dass beide Seiten einen Freibauern erhalten, der nach vorne stürmt, welcher der beiden dann schneller ist, war noch unklar. Eine langsame Gewinnführung war wohl möglich, musste aber sehr gut vorbereitet werden, weil erst eine Figurenumgruppierung vorgenommen werden musste. Ein Fehler, der durchaus möglich war, durfte aber nicht mehr passieren. Die Meinungen, was genau gemacht werden sollte, gingen auseinander. Ivan war entschieden dafür, dass Tuan Remis bieten soll, damit zumindest der Mannschaftssieg gesichert ist. Er war sich sicher, dass das Risiko des Gewinnversuchs zu groß ist. Ich glaubte hieran nicht, sah aber zunächst, dass Tuan nach meiner Meinung nicht optimal spielte. Er verschlechterte zwar seine Stellung nicht, verpasste aber einige Züge lang die richtige Idee, die ihm eine Gewinnoption sichern sollte.

Wolfram hatte jetzt die Waffen gestreckt und es kam zur großen Rechnerei. Wenn wir mit 4,5 Punkten gewinnen und Wittenberg 4:4 spielt, hätten wir beide die gleichen Mannschaftspunkte, die gleichen Brettpunkte, ein Unentschieden im Spiel gegeneinander bei identischer Berliner Wertung. Was kommt dann??? So ganz genau hatten wir uns diese Frage vorher nicht gestellt und gingen davon aus, dass dann die Berliner Wertung im Hinblick auf die gesamte Saison herangezogen wird (es wird wohl so sein, dass diese Wertung einen anderen Namen hat). Da Wittenberg seine Punktelieferanten an den vorderen Brettern hat, wir eher in der Mitte, hätte diese Wertung wohl für Wittenberg gesprochen, ganz sicher waren wir uns aber nicht. Was tun?! Wir machten uns unsere eigene zentrale Runde und setzten Wolfram und Fabian ins Auto mit dem Ziel "Hotel Fürst Leopold". Eine kleine Ewigkeit später kommt dann die Gastwirtin und übermittelt die Nachricht, dass SK gewinnt. Das bedeutet, dass Bitterfeld im Falle unseres Sieges auf jeden Fall hinter uns bleibt. Tuan hat inzwischen aber einen konkreten Gewinnplan entwickelt und setzt diesen Stück für Stück um. Weiterspielen oder nicht? Tuan möchte gewinnen und ich lasse ihn spielen, weil nicht sehr viel schief gehen kann (hoffentlich!). Dann plötzlich der Schock, Schwarz schlägt mit Nachdruck einfach den Bauern, der den Gewinn sichern soll, ein gefesselter weißer Bauer erlaubt ihm das. Schnell wird mir aber klar, dass dies nicht weiter hilft, zwar ist der Bauer verloren, Tuan kann seinerseits mit einem nicht so leicht zu sehenden taktischen Manöver den Bauern zurückgewinnen und die Schwarze Stellung entscheidend schwächen. Der Nachteil ist, dass dann ein offener Schlagabtausch entstanden wäre, an dem alle Figuren beteiligt sind. Zwar sollte Tuan gewinnen, die Gefahr, daneben zu greifen, war aber sehr hoch, zumal nicht mehr sehr viel Zeit verblieb. Ich war an dieser Stelle recht froh, dass Tuan sich dann doch mit einem Remis abgefunden hat, ob er den möglichen Gewinnzug gesehen hat, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass die Partie mit ihren Höhen und Tiefen nichts für schwache Nerven war.

Als dann definitiv feststand, dass Bitterfeld verloren hatte, war zumindest Platz 9 gesichert. Wir konnten zunächst nur abwarten und uns über den eigenen Sieg freuen. Es bestanden aber noch zwei reelle Chancen, dass noch mehr herauskommt. Am Nachmittag brachte dann ein Anruf beim Staffelleiter Klarheit darüber, dass Wittenberg das befürchtete 4:4 erreicht hatte und einen halben Brettpunkt vor uns lag. Raguhn hatte noch nicht gemeldet. Der Anruf bei Bernd Winnig zeigte dann, dass es uns jedenfalls nicht leicht gemacht wird, Bernburg hatte Raguhn souverän geschlagen, uns blieb Platz 9.

Die Frage war nun, ob man sich hierüber ärgern oder zumindest zufrieden sein sollte, dass wir in letzter Sekunde den direkten Abstieg vermieden haben. Letzteres ist angebracht. Die Schlussrunde hätte natürlich besser für uns laufen können - aber durchaus auch schlechter.

Eine abschließende Saisonbetrachtung nehme ich an dieser Stelle noch nicht vor, ich hoffe, es folgt noch Spiel 10. Zum Thema "Relegation ja oder nein?" folgt noch ein gesonderter Artikel. Wir haben uns als Mannschaft bis auf zwei Runden sehr teuer verkauft und fast optimal gespielt. Unser Altersschnitt lässt noch große Taten erwarten.

Torsten Vollmar

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Abschlussbericht

Nachbetrachtung

Unmittelbar nach unserem schönen Sieg in Runde 9 war ich sehr optimistisch, dass dieser den Klassenerhalt bedeutete. Wir wussten, dass Bitterfeld verloren hatte, somit hinter uns stand und hatten noch zwei recht gute Chancen, dass es mehr als Platz 9 wird. Wie wir jetzt wissen, erfüllte sich diese Hoffnung nicht. Die Wittenberger schafften mit 7 Mann das obligatorische 4:4. Bernburg entledigte sich mit einem Sieg aller Sorgen und machte noch einen Riesensprung in der Tabelle. Mit 36 Brettpunkten war der Klassenerhalt natürlich verdient.

Dass wir im Endeffekt mit einem Brettpunkt mehr auf Platz 8 gekommen wären, ist zwar richtig, wir sollten jetzt aber nicht den Fehler machen und versuchen, nachzuforschen, wo konkret der Punkt hätte geholt werden können. Sicherlich gab es die eine oder andere Partie, in der mehr möglich war, der Punkt weggeworfen wurde. Genauso gab es aber auch Partien, in denen wir Glück hatten. Dies ist normal und wird auch bei den Wittenbergern so gewesen sein.

Trotz Platz 9 war es immer noch möglich, in einem Relegationsspiel gegen den zweiten der Bezirksliga die Klasse zu halten oder etwa nicht?! Ich hatte mir über eine Relegation zunächst vor der letzten Runde keine Gedanken gemacht, da wir ohnehin gewinnen mussten. Ich hatte nur im Hinterkopf, dass im letzten Jahr die Bernburger eine Relegation gegen Gräfenhainichen II gespielt haben und trotzdem beide Vereine in der Bezirksoberliga spielen durften. Daher hatte ich die Ankündigung vor der letzten Runde, dass eine Relegation auf jeden Fall gespielt wird, gegebenenfalls aber für den Auf- und Abstieg keine Relevanz hat, nur auf den Fall bezogen, dass wir ohnehin in der Liga bleiben. Mir wurde erst einige Zeit später klar, dass es dieses Jahr aber ganz anders aussah. Mit den Pratauern stand bereits ein Absteiger aus der Landesklasse fest, mit Löberitz II stand eine weitere Mannschaft aus dem Schachbezirk Dessau auf Platz 9, so dass der Fall, dass eine Relegation nicht mehr entscheidend ist und wir in der Liga bleiben, nicht mehr denkbar war. Wenn eine Relegation nicht mehr entscheidend wäre, wären wir abgestiegen...!

Welche Optionen bestanden nun? Zunächst spielte der SV Merseburg gegen den SV Wiesbaden eine Relegation um den Verbleib in der Oberliga. Hätten die Merseburger gewonnen, wäre unsere Relegation gegen SK III, in der wir sicherlich nicht chancenlos gewesen wären, perfekt gewesen. Leider trat dieser Fall nicht ein. Es hieß somit, eine weitere Woche abzuwarten. Es wurde nunmehr die Relegation Löberitz II gegen TuS 1860 Magdeburg-Neustadt gespielt. Es hieß Daumendrücken für die Löberitzer, im Falle eines Sieges durften wir ran, im Falle einer Niederlage waren wir abgestiegen. Ich sah die Löberitzer im Vorteil da für sie die Festspielregelung nicht greift und auch die Ersatzspieler, die in der Saison in den unteren Mannschaften als Chef und Fahrer benötigt wurden, sehr stark waren. Am 13.05.2007 stieg dann das Match, in einer engen Partie siegten die Magdeburger bei einem 4:4 nach Berliner Wertung. Schade!

Für uns heißt das, dass alle Chancen nach und nach vergeben wurden, ohne, dass wir hieran aktiv beteiligt waren. Löberitz II nimmt im kommenden Jahr den Platz in der BOL ein, den wir gerne gehabt hätten. Auf ein Neues in der Bezirksliga! An nunmehr 6 Brettern werden wir trotz starker Gegnerschaft alles versuchen, um den Wiederaufstieg zu schaffen. Unser Match gegen SK III werden wir dann in der regulären Saison nachholen.

Hier noch eine kurze Einzelbetrachtung:

Mein Ergebnis war wohl ganz in Ordnung, wenn auch der Anschein besteht, dass ich etwas zu friedfertig war. Der eine oder andere halbe Punkt hätte es wohl mehr sein können, so etwa gegen Gräfenhainichen und Zerbst (dies wäre dann Platz 8 gewesen).

Uwe und Tobias sind für ein Spiel eingesprungen und haben ihren Auftrag mit 100% natürlich voll erfüllt. Schade, dass Tobias aufgrund der schulischen Verpflichtungen nur in diesem einen Spiel zur Verfügung stand, er hätte bei den knappen Spielausgängen durchaus zum entscheidenden Mann werden können.

Wolfram spielte bewegtes Kampfschach und lieferte viele sehenswerte Partien. Schade war, dass ihm am Ende der Saison etwas der Sprit ausging. Ivan war für Überraschungen in beide Richtungen gut, man konnte zumeist schon recht früh erkennen, ob es sein Tag war oder nicht. Er machte einige wichtige Punkte bei einer ausgeglichenen Bilanz gegen starke Gegnerschaft. Fabian kann sicher noch zulegen, auch wenn er besser gespielt hat, als sich das an den Ergebnissen ablesen lässt. Gegen Bitterfeld und gegen Jeßnitz sicherte er wichtige Mannschaftspunkte.

Phuong machte starke 4 Punkte ohne eine Remispartie, diese Punkte waren auch fast immer Garant für Mannschaftspunkte. Max begann mit einem Remis und konnte dann nur noch einmal bei uns spielen. Eine Einschätzung fällt schwer. Sicherlich hat er eine erhebliche Spielstärke, diese kann er aber nur durch möglichst viele Spiele entscheidend nutzen. Tuan war der Punktelieferant schlechthin, mit einer erheblichen Abgezocktheit konnte er die meisten Partien sehr souverän gestalten, Gratulation!

Konstantin sprang in der letzten Runde ein und konnte sehr schön den vollen Punkt einfahren. Heiko war bei seinem Einsatz mit dem Ergebnis nicht zufrieden, hat aber recht gut gespielt. Joseph hatte einen starken Start, konnte aber am Ende seinen eigenen Erwartungen nicht mehr ganz gerecht werden. Im Hinblick auf seine starke Gegnerschaft ist das aber kein Beinbruch. Er hat in den meisten Partien sehr stark gespielt, es haben lediglich Kleinigkeiten gefehlt, mit zunehmender Routine wird sich dies ändern. Philipp durfte 3 mal ran und hat gegen Zerbst den vollen Punkt eingefahren.

Insgesamt haben wir mit einer sehr jungen Mannschaft die Erwartungen übertroffen. Ich danke für eine schöne Saison und hoffe, dass alle auch im kommenden Jahr an Bord sind. Die "Alten" werden durch das Jahr nicht entscheidend geschwächt, die "Jungen" haben wieder wertvolle Erfahrungen gesammelt und werden nach vorne drängen. Wir werden im kommenden Jahr mit Sicherheit 6 starke Bretter stellen und haben dann auch die Möglichkeit, mal einen Ausfall zu kompensieren.

Torsten Vollmar

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Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 MPkt BPkt

1

SK Dessau 93 II

XX

5,5

5,5

5

7

4

5,5

5,5

4,5

5

17 : 1

47,5

2

VfL Köthen II

2,5

XX

3

4

6

4,5

5

4

4,5

5,5

12 : 6

39,0

3

SV 51 Zerbst

2,5

5

XX

3,5

4

4,5

4

4

6,5

4,5

11 : 7

38,5

4

SC Raguhn

3

4

4,5

XX

4

3,5

3,5

5,5

4,5

5,5

10 : 8

38,0

5

VfL Gräfenhainichen II

1

2

4

4

XX

4,5

2,5

4

6,5

4,5

9 : 9

33,0

6

SG Aufbau Bernburg II

4

3,5

3,5

4,5

3,5

XX

4

6

4

3

7 : 11

36,0

7

SG Jeßnitz

2,5

3

4

4,5

5,5

4

XX

4

3,5

2,5

7 : 11

33,5

8

TSG Wittenberg

2,5

4

4

2,5

4

2

4

XX

4

4

6 : 12

31,0

9

1. SC Anhalt II

3,5

3,5

1,5

3,5

1,5

4

4,5

4

XX

4,5

6 : 12

30,5

10

Chemie Bitterfeld

3

2,5

3,5

2,5

3,5

5

5,5

4

3,5

XX

5 : 13

33,0